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1899 -
Gera
: Hofmann
- Autor: Polack, Friedrich
- Auflagennummer (WdK): 17
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mittlere Mädchenschule, Höhere Mädchenschule
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Mädchen
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und Teller in Gold gemalt und gebrannt, die Wände mit Gemälden
und Stickereien bedeckt, die Fußböden mit kostbaren Teppichen ausgelegt
und die Wappenschilder und Stammbücher des Geschlechts durch kostbare
Malereien ausgeziert.
Das 17. Jahrhundert ist nicht minder reich an hervorragenden
Männern auf dem Gebiete der Wissenschaft, der Erfindungen und
der Kunst. Freilich in Deutschland hatte der große Krieg das geistige
Leben völlig niedergedrückt und geschädigt. Nur einige poetische Blüten
traten aus dem verkümmerten Volksleben hervor.
Der deutsche Astronom Kepler fand die drei Grundgesetze der
Planetenbewegung, der Italiener Galilei die Pendel- und Fallgesetze.
Der Italiener Torricelli erfand das Barometer, der Holländer Drebbel
das Thermometer, Otto von Guericke in Magdeburg die Luftpumpe.
Die deutsche Dichtkunst befand sich im 17. Jahrhundert im
Verfall. Man ahmte die lateinischen und romanischen Dichter sklavisch
nach und gefiel sich in einer widerlichen Sprachmengerei. Gegen diese
Entdeutschungen bildeten sich mehrere Gesellschaften zur Pflege der
deutschen Sprache und Dichtkunst. Martin Opitz von Boberfeld
stellte in seinem Buche „Von der deutschen Poeterei" die durch den Wortton
bestimmte Versmessung auf. An ihn schließt sich die erste schlesische
Dichterschule, die in der Form die Hauptsache und in der dichterischen
Begabung Nebensache sah. Aus diesem Kreise sind der Dramatiker
Gryphius, der geistvolle Epigrammendichter Friedrich von Logau
und der gemütstiefe Liederdichter Paul Fleming zu nennen. Be-
merkenswert ist noch der Jesuit und eifrige Bekämpfer der Hexenprozesse
Friedrich von Spee („Trutznachtigall"). Aus dieser Zeit ist von
wirklichem poetischen Wert nur das Kirchenlied, in welchem besonders
Paul Gerhardt (f 1676) sich auszeichnete. Die spätere zweite
schlesische Dichterschule verirrte sich in Ungeschmack und Schwulst.
Ein echt volkstümliches Werk ist Grimmelshausens Roman „Der aben-
teuerliche Simplicissimus", der die Greuel des 30 jährigen Krieges schildert.
Fragen: Woher die lange Dauer des Dreißigjährigen Krieges? — Welche
Frauen sind erwähnt und wie? — Welche Wirkungen hatte der Westfälische
Friede? — Frankreichs Stellung zu Deutschland! — Was bewog Gustav Adolf
zum Kriege? — „Wallenstein" von Schiller. „Der Tod des Grafen Mansfeld"
von Förster. „Wallenstein vor Stralsund" von Günther. „Schloß Eger" von
Fontane. „Wallenstein" von Goethe. — „Der Friede" von Lingg.
75. Cromwell in England (um 1650.)
1. Sein Gegner auf dem Throne. In England vereinigte
Jakob I., Sohn der Maria Stuart und Nachfolger Elisabeths, Schott-
land und England und nannte sich König von Großbritannien
und Irland. Er war ein engherziger Monarch, der durch seinen
Eigensinn, seine Laune und Willkür die Liebe aller Parteien verscherzte.
Nach der mißglückten Pulververschwörung, durch welche der König samt
dem Parlament in die Luft gesprengt werden sollte, wurden die Katholiken
aufs äußerste verfolgt.