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1. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 251

1899 - Gera : Hofmann
251 Jakobs Sohn Karl I. (1625—1649) ließ sich durch das Beispiel seines Vaters nicht warnen. Er versuchte ohne Parlament zu regieren, verletzte mehrfach die Verfassung, führte willkürlich Steuern ein und be- günstigte die Katholiken. Da empörten sich zuerst die Schotten. Der König berief das sogenannte lange Parla- ment, das sich jedoch zu den Feinden schlug und alle Gewalt an sich riß. Es entbrannte ein siebenjähriger Bürgerkrieg mit allen seinen Greueln. 2. Sein Kampf gegen das Königtum. Die heftigsten Gegner des Königs waren die Puritaner, welche die Kirche von allem Beiwerk „reinigen" wollten. Sie waren de- mütig und zerknirscht vor Gott, stolz und unbeugsam vor den Menschen. Von dem Schnitt ihrer Haare wurden sie spottweise Rundköpfe genannt. Die strengste Partei der Puritaner waren die Unabhängigen (Independenten). Ihr Führer war Crom well. Er war ein gebildeter Landedelmann, besaß einen strengen, energischen Charakter, einen klaren Blick und feste Grundsätze. Zweimal besiegte er in entscheidenden Schlachten die königlichen Heere. Karl I. floh zu den Schotten, wurde aber von diesen ausgeliefert und durch einen Gerichtshof zum Tode verurteilt. Als sein Haupt in den Sand rollte, rief Cromwell aus: „Nun ist die Religion gerettet und die Freiheit von Tausenden ge- gründet!" England wurde eine Republik. 3. Seine starke und weise Regierung. Das Parlament bot Cromwell die Krone an, er aber lehnte sie ab und nannte sich nur Protektor der Republik. Seine Lieblings- tochter Elisabeth Claypole hatte ihn mit Thränen beschworen, die blutige Krone nicht anzunehmen. Hier wie auch oft bei seinen Regierungsmaßregeln folgte er der Stimme dieses guten Geistes. Cromwell herrschte zwar willkürlich, aber mit großer Kraft und' Weis- heit. Alle inneren und äußeren Feinde schlug er nieder, förderte Handel und Schiffahrt außerordentlich durch das wichtige Schiff- 197* Cromwell. fahrtsgesetz und hob Englands Ansehen gewaltig im Auslande. Durch alle seine Thaten bewies er seine großartige Begabung als Feldherr und Staatsmann. 4. Sein trauriges Ende. Aber trotz dieser Erfolge sah sich Crom- well von vielen seiner Landsleute gehaßt. Sein oft hartes Regiment ohne rechtmäßige Königsgewalt rief Neid, Widerstand und sogar Anschläge gegen sein Leben hervor. Argwohn und Furcht vor Nachstellungen, allerlei häusliches Mißgeschick, besonders aber der Tod seiner edlen Lieblings- tochter, den er nicht verwinden konnte, beschleunigten seinen Tod. Er
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