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1899 -
Gera
: Hofmann
- Autor: Polack, Friedrich
- Auflagennummer (WdK): 17
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mittlere Mädchenschule, Höhere Mädchenschule
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Mädchen
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Jakobs Sohn Karl I. (1625—1649) ließ sich durch das Beispiel
seines Vaters nicht warnen. Er versuchte ohne Parlament zu regieren,
verletzte mehrfach die Verfassung, führte willkürlich Steuern ein und be-
günstigte die Katholiken. Da empörten sich zuerst die Schotten. Der
König berief das sogenannte lange Parla-
ment, das sich jedoch zu den Feinden schlug
und alle Gewalt an sich riß. Es entbrannte
ein siebenjähriger Bürgerkrieg mit allen seinen
Greueln.
2. Sein Kampf gegen das Königtum.
Die heftigsten Gegner des Königs waren die
Puritaner, welche die Kirche von allem
Beiwerk „reinigen" wollten. Sie waren de-
mütig und zerknirscht vor Gott, stolz und
unbeugsam vor den Menschen. Von dem Schnitt
ihrer Haare wurden sie spottweise Rundköpfe
genannt. Die strengste Partei der Puritaner
waren die Unabhängigen (Independenten). Ihr Führer war Crom well.
Er war ein gebildeter Landedelmann, besaß einen strengen, energischen
Charakter, einen klaren Blick und feste Grundsätze. Zweimal besiegte er in
entscheidenden Schlachten die königlichen Heere. Karl I. floh zu den Schotten,
wurde aber von diesen ausgeliefert und durch einen Gerichtshof zum
Tode verurteilt. Als sein Haupt in den Sand rollte, rief Cromwell
aus: „Nun ist die Religion gerettet und die Freiheit von Tausenden ge-
gründet!" England wurde eine Republik.
3. Seine starke und weise Regierung.
Das Parlament bot Cromwell die Krone an,
er aber lehnte sie ab und nannte sich nur
Protektor der Republik. Seine Lieblings-
tochter Elisabeth Claypole hatte ihn mit
Thränen beschworen, die blutige Krone nicht
anzunehmen. Hier wie auch oft bei seinen
Regierungsmaßregeln folgte er der Stimme
dieses guten Geistes. Cromwell herrschte zwar
willkürlich, aber mit großer Kraft und' Weis-
heit. Alle inneren und äußeren Feinde schlug
er nieder, förderte Handel und Schiffahrt
außerordentlich durch das wichtige Schiff- 197* Cromwell.
fahrtsgesetz und hob Englands Ansehen gewaltig im Auslande. Durch
alle seine Thaten bewies er seine großartige Begabung als Feldherr und
Staatsmann.
4. Sein trauriges Ende. Aber trotz dieser Erfolge sah sich Crom-
well von vielen seiner Landsleute gehaßt. Sein oft hartes Regiment
ohne rechtmäßige Königsgewalt rief Neid, Widerstand und sogar Anschläge
gegen sein Leben hervor. Argwohn und Furcht vor Nachstellungen, allerlei
häusliches Mißgeschick, besonders aber der Tod seiner edlen Lieblings-
tochter, den er nicht verwinden konnte, beschleunigten seinen Tod. Er