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1. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 252

1899 - Gera : Hofmann
252 starb an seinem Geburtstage 1658. — Nach seinem Tode kamen die Stuarts wieder auf den Thron Englands. Aber sie hatten „nichts ge- lernt und nichts vergessen". Das unzufriedene Volk vertrieb den eitlen, eigensinnigen und selbstsüchtigen Jakob Ii. und rief seinen Schwiegersohn Wilhelm Iii. von Oranien auf den englischen Thron. Fragen: Wie gelangte der Sohn der katholischen Maria Stuart auf den Thron des bischöflichen England? — Welche Charaktereigenschaften wurden allen Stuarts verhängnisvoll? — Was lehrt die Geschichte der Stuarts? — Wodurch gelangte Cromwell zur Macht? — Seine bleibenden Verdienste! — Wie beein- flußte seine Tochter Elisabeth sein Leben und sein Handeln? 76. Der große Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg, der Schöpfer des preußischen Staates (1640—1688). 1. Der sittenstrenge Jüngling. Friedrich Wilhelms Jugend war keine freundliche. Vor den Kriegsstürmen wurde er als siebenjähriger Knabe nach Küstrin geflüchtet und da hinter Festungsmauern erzogen. Später ging er zu seiner Ausbildung nach Holland. Hier hatte er an dem weisen und tapfern Statthalter Friedrich Heinrich von Oranien das Vorbild eines Regenten und an den betriebsamen, praktischen Hol- ländern das Muster glücklicher Staatsbürger. Die Eindrücke aus jener Zeit, die Blüte Hollands in Handel und Schiffahrt, Gewerbfleiß und Kunstleistung, blieben in seiner empfänglichen Seele fest haften. Während seiner späteren Regierung wollte er sein Land und Volk ebenso glücklich und mächtig machen. In dem üppigen Haag suchte man den Jüngling zu Ausschweifungen zu verleiten; er aber floh die gefährliche Stadt und ging zu dem Oranier ins Feldlager vor Breda. „Ich bin es meinen Eltern, meiner Ehre und meinem Lande schuldig!" sagte er dabei. Oranien aber klopfte ihm auf die Schulter und sagte: „Eure Flucht ist helden- mütiger, als wenn ich das belagerte Breda eroberte. Vetter, Ihr habt das gethan, Ihr werdet mehr thun. Wer sich selbst besiegt, ist großer Thaten fähig." Nach seiner Heimkehr mußte er unthätig die Mark als Tummelplatz von Freund und Feind verheeren sehen. 2. Der entschlossene Regent. Mit zwanzig Jahren rief ihn der Tod seines Vaters Georg Wilhelm auf den Thron des unglücklichen Landes. Drei verschiedene und voneinander getrennt liegende Länder, Brandenburg, die Kleveschen Lande und Preußen, nannten ihn ihren Herrn, aber er war in keinem dieser Länder eigentlich Herr. Die Schweden und andere Kriegsherren hielten sie großenteils besetzt. Die Truppen waren dem Kaiser vereidigt; die Stände pochten auf ihre Vor- rechte, und die Regierungsgewalt hatte der katholiche Minister Graf Schwarzenberg inne. Zunächst wollte der junge Kurfürst Herr in seinem eigenen Lande werden. Sein fester Wille, sein scharfer Verstand und sein frommes Gottvertrauen schraken vor keiner Schwierigkeit zurück. „Gott meine Stärke!" war sein Wahlspruch. Zuerst beschränkte er den großen Einfluß Schwarzenbergs. Das traf den ehrgeizigen Mann so hart, daß ein Schlagfluß sein Leben endete. Nun forderte Friedrich Wilhelm von den Truppen den Eid der Treue und schuf sich die erste
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