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1. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 258

1899 - Gera : Hofmann
258 Anlagen (Dorotheenstadt, Tiergarten) verschönert; auch sorgte er für Reinhaltung der Gassen und für das Feuerlöschwesen. Er machte den Anfang zu einer Flotte und ließ an der Goldküste und am Senegal in Afrika Kolonien unter dem Schutze kleiner Festungen anlegen. 8. Seine treuen Helfer in Krieg und Frieden. In der Ver- waltung des Landes war sein treuster Helfer Otto von Schwerin, in militärischen Dingen der Feldmarschall Derfflinger. Derfflinger war der Sohn eines armen Bauern. — Fälschlich wird von ihm erzählt, seine Studien auf den Schlachtfeldern und nicht hinter den Büchern gemacht. So hielt er einst auf einem Berichte das Wort raptim, d. h. in Eile, für einen Ortsnamen und rief nach langem Suchen auf der Karte ärgerlich aus: „Ich habe den Rittmeister nach Neudorf geschickt, und der Teufel hat ihn nach Rap tim geführt." — An der kurfürstlichen Tafel fragte einst der französische Gesandte, ob es wahr sei, daß der Kurfürst einen General habe, der Schneider gewesen sei. Da sprang Derfflinger heftig auf und donnerte: „Hier ist der Mann, von dem das gesagt wird, und hier ist die Elle (wobei er auf den Degen schlug), mit der er Spötter in die Länge und Breite mißt." 9. Der fromme und friedliebende Christ. Der Lebensnerv des Kurfürsten, von dem auch seine Regententhätigkeit beeinflußt wurde, war ein lebendiges Gottvertranen; darum lag ihm die religiöse Bildung des Volkes besonders am Herzen. Durch sein Beispiel und durch Vor- schriften suchte er in Volk und Heer kirchlichen Sinn und christliche Zucht zu fördern. Als er die polnische Königskrone durch einen Glaubens- wechsel erkaufen sollte, da sagte er: „Meine Religion, darin ich meiner Seligkeit versichert bin, um einer Krone willen zu verlassen, werde ich in Ewigkeit nicht thun." Die aus Frankreich geflüchteten Hugenotten fanden in Brandenburg eine neue Heimat und bildeten die blühenden fran- zösischen Kolonien. Ein Herzenswunsch war ihm die Vereinigung ®^en.ften Zeichnete er sich durch schneidige Tapferkeit und mili- Ww? tärische Einsicht aus, erregte aber auch nicht selten durch seine Störrigkeit Verdruß. Er hatte 200. Derfflinger.
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