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1. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 263

1899 - Gera : Hofmann
263 mußte sie im stillen weinen, denn Feinde und Verleumder umgaben sie und hinterbrachten dem Könige jedes verdächtige Wort und jede unzu- friedene Miene. Doch auch der giftigste Neid, ja der Haß der Main- ten on konnte ihr nichts anhaben. Klar und wahr, heiter und mutig, fromm und sittenrein ging sie auf dem schwankenden Hofboden durch den Schwarm der Laurer und Gegner. Ludwig vertraute ihr voll- kommen und sagte einst bei einer Anschuldigung: „Seit 10 Jahren sehen alle Menschen, daß niemand weniger gefallsüchtig ist als Sie; deshalb können alle Feinde sagen, was sie wollen, es kann keinen großen Eindruck auf mich machen!" Ihre Freunde und die deutsche Heimat hat sie nie wiedergesehen, nur in ihren Träumen. Die Revolution in Frankreich sah sie voraus, ahnte aber nicht, welche Rolle dabei ihr Nach- komme „Philipp Egalite" spielen würde. Noch wohnte sie der Krönung des „königlichen Kindes", Ludwigs Xv., bei, kehrte aber entkräftet heim und starb gottergeben in St. Cloud. Ihre Leichenrede hielt der be- rühmte Kanzelredner Massillon und sprach dabei das schöne Wort: „Ihr Charakter ist ihr Lob!" Liselotte ist im fremden Lande eine deutsche Frau geblieben, auf die wir stolz sein können. Fragen: Welches war das Ziel der französischen Staatsmänner im 17. Jahrhundert? — Welche Umstände in Frankreich und Europa erleichterten Ludwig Xlv. seine großen Erfolge? — Weshalb kam das deutsche Reich stets zu kurz, auch in den Friedensschlüssen? — Welches war das Ende des Glanzes von Ludwigs Xiv. Regierung? — Wie hat Liselotte die deutsche Ehre gewahrt? — Was that Frau von Maintenon für die Mädchenerziehung? — Was ent- halten Racines „Athalie" und „Esther"? — „Bei Höchstedt" von Geibel. 78. Die Türken vor Wien (1683) und die Kultur an der wende des 17. Jahrhunderts. 1. Die Türken werden von den Ungarn herbeigerufen. Die alten Feinde im Osten, die Türken, machten dem schwachen Kaiser Leopold I. viel zu schaffen. Sie hatten seit langer Zeit Nieder-Ungarn 1658 in ihrem Besitz und waren nur durch eine große Niederlage an derraab von weiterem Vordringen abgehalten worden. Damals versuchte der Kaiser, den protestantischen Ungarn die alte freie Verfassung zu nehmen, [q und bedrückte sie in harter Weise. Dies " ries einen Aufstand hervor, dessen Führer der kühne Graf Emmerich Tököly war. Er wandte sich an den türkischen Sultan um Beistand. Dieser verstand sich dazu, nachdem ihn auch Frankreichs Gesandter gegen Österreich aufgestachelt hatte. Ein gewaltiges Türkenheer von mehr als 200000 Mann unter dem Vezier Karamustapha drang gegen Wien vor. Kaiser flüchtete über Hals und Kopf und ließ seine Hauptstadt in der größten Verwirrung zurück. Zum Glück zögerten die Türken mit dem Angriff und ließen dem tapferen und unermüdlichen Rüdiger von 206. Kaiser Leopold I. Der
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