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1. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 286

1899 - Gera : Hofmann
286 1745 1756 machte sich Friedrich Luft durch den glänzenden Sieg über die Öster- reicher und Sachsen bei Hohenfriedberg, unweit Striegau. Als England jetzt zum Frieden riet, sagte Maria Theresia lebhaft: „Lieber will ich den Rock vom Leibe als Schlesien verlieren!" Aber in demselben Jahre wurden die Österreicher bei Sorr in Böhmen und die Sachsen bei Kesselsdorf, unweit Dresden, geschlagen. Der Sieg bei Kesselsdorf ist das letzte Blatt im Lorbeerkranze des alten Dessauers, der mit Umsicht und jugendlichem Feuer die Schlacht geleitet hatte. Sein Sohn Moritz führte die Truppen durch das eisige Wasser der Moräste den mit Schnee und Eis bedeckten Hügel hinan und nahm die feste Stellung der Sachsen. Der König umarmte entblößten Hauptes den greisen Helden auf dem Schlachtfelde. Nach diesem Siege legte der alte Dessauer den Feldherrnstab nieder, zog sich in sein Land zurück und starb nach einigen Jahren. Der Tod seiner geliebten Gattin „Anneliese", geborene Föhse, hatte ihn tief gebeugt. „Seine Anneliese" war eine Apothekerstochter in Dessau gewesen. Gegen den Willen seiner Mutter hatte er- ste geheiratet. Bei dem Kaiser setzte er es durch, daß sie zur Reichsgräfin erhoben und ihren Kindern das fürstliche Erbrecht verliehen wurde. Sie allein wußte den wilden, leidenschaftlichen, ja rohen Mann zu bändigen und sich in seine Eigenart klug und liebevoll zu schicken. Endlich verstand sich Maria Theresia zum Frieden von Dresden (1745), 2*7. Anna Luise von Dessau, trat Schlesien ab, und Friedrich er- Nach einem Portrait im Dessauer Schloß, kannte ihren Gemahl Franz I. als Kaiser an. Friedrichs Heimkehr nach Berlin gestaltete sich zu einem wahren Triumphzuge; er gedachte, „fortan in Ruhe zu leben und so viel Gutes zu thun, als in seinen Kräften stand". Zehn reiche und durch Werke des Friedens gesegnete Jahre folgten. 6. Wie Friedrich im Siebenjährigen Kriege (1756—1763) einer Welt in Waffen widerstand, a) Veranlassung des Krieges. Der Verlust Schlesiens nagte an dem Herzen der Kaiserin. Die Thränen kamen ihr in die Augen, wenn sie einen Schlesier sah. Ihr kluger Minister Kaunitz brachte endlich ein geheimes Bündnis mit Ruß- land, Frankreich und Sachsen zustande, das nichts geringeres be- zweckte, als den Preußenkönig wieder zum Markgrafen von Brandenburg zu machen. Die Beweggründe zu diesem Bunde waren verschieden. Maria Theresia wollte Schlesien wieder haben. Die eitle und ver- gnügungssüchtige Kaiserin Elisabeth von Rußland wollte sich an Friedrich wegen .seiner beißenden Spöttereien rächen. Die sittenlose Marquise von Pompadour, die den König Ludwig Xv. beherrschte, fühlte sich von Friedrich beleidigt. In Sachsen wollte sich der all-
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