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1899 -
Gera
: Hofmann
- Autor: Polack, Friedrich
- Auflagennummer (WdK): 17
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mittlere Mädchenschule, Höhere Mädchenschule
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Mädchen
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äußerte der weitschauende Bismarck, daß Deutschlands Einigung nur
durch „Blut und Eisen" und durch die „Verlegung des österreichischen
Schwerpunktes üach Ofen und Pest" möglich sei.
In jener Zeit starb der Dänenkönig Friedrich Vii., der zu-
gleich Herzog von Schleswig-Holstein war. Die beiden Herzog-
tümer sollten „up ewig ungedeelt" bei Deutschland verbleiben und ihre
eigene Verfassung behalten. Der König hatte aber dänisches Militär
nach Schleswig gelegt, die Ämter mit Dänen besetzt und die dänische
Sprache in Kirche, Schule und Gerichten eingeführt. Sein Nachfolger
Christian Ix. ließ sich von der Partei der „Eiderdänen", die den däni-
schen Gesamtstaat bis an die Eider ausdehnen wollten, trotz der Warnung
des deutschen Bundes verleiten, Schleswig als Provinz in die dänische
Monarchie einzuverleiben. Solche Schmach konnte sich Deutschland von
dem kleinen Dänemark nicht gefallen lassen. Im Winter 1864 rückten die
Österreicher unter Gablenz und die Preußen unter Prinz Friedrich
Karl über die Eider und verscheuchten die Dänen aus dem-Danewerk,
dem alten Grenzwall auf dem rechten Eiderufer. Die Preußen siegten bei
Missunde, die Österreicher bei Översee; die Dänen aber retteten sich
hinter die Düppeler Schanzen im sogenannten Sundewitt, welche
nun von den Preußen mit ebensoviel Eifer wie Geschick und Erfolg
belagert wurden. Nachdem die Kanonen das starke Bollwerk weidlich
zerschossen und die Laufgräben den Weg bis dicht an die Befestigung
gebahnt hatten, erfolgte am 18. April unter dem Gesänge des Preußen-
liedes und donnerndem Hurra der Sturm, durch den die Schanzen
genommen, 118 Kanonen erbeutet, 5000 Dänen gefangen, die andern
in die Flucht getrieben wurden. Nach einem erfolglosen Waffenstillstand
gingen am 29. Juni die Preußen in der Morgendämmerung auf 160
Kähnen nach Alsen über und nahmen die starkbefestigte Insel mit
stürmender Hand. In wilder Flucht retteten sich die Dänen auf ihre
Schiffe. Ganz Jütland wurde nun bis an das Skagenshorn einge-
nommen und der Angriff aus Fünen und Seeland vorbereitet. Da
verstanden sich die Dänen im Frieden von Wien zur Ab-
tretung Schleswig-Holsteins an Preußen und Österreich. So
war die lange Schmach gesühnt und das „Schmerzenskind" der deutschen
Mutter wiedergewonnen.
3. Der ritterliche Held im österreichischen Kriege 1866. 1866
a) Ursachen des Krieges. Die innere Ursache des Bruder-
krieges war die alte Eifersucht zwischen Österreich und
Preußen. Das vielsprachige Österreich war nur zu einem Drittel
deutsch und wollte doch Deutschland beherrschen. Preußen war ein
deutscher Staat mit geordneten Verhältnissen und zum Führer Deutsch-
lands durch seine Lage, seine Geschichte und seine Macht berufen. Die
äußere Veranlassung zum Kriege gab Schleswig-Holstein. Hier be-
gehrte das Volk den Erbprinzen Friedrich von Augustenburg zum
Herzog und wurde dabei von Österreich und den meisten deutschen Fürsten
unterstützt. Je mehr Kleinstaaten Deutschland hatte, desto leichter war es
zu beherrschen. Nur auf die Zerrissenheit und Ohnmacht der deutschen
Po lack, Geschichtsbilder. 17. Aufl. Ausg. L f. Mädchensch. 22