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1899 -
Gera
: Hofmann
- Autor: Polack, Friedrich
- Auflagennummer (WdK): 17
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mittlere Mädchenschule, Höhere Mädchenschule
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Mädchen
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Einzelstaaten gründete sich die österreichische Obmacht. Preußen sagte
zwar zu der Wahl des Augustenburgers nicht Nein, forderte aber im
Interesse seiner jungen Flotte und der deutschen Wehrkraft die Oberhoheit
über Land- und Seemacht, den Kieler Hafen und die Festung Rends-
burg. Im Vertrauen auf Österreich verweigerte Herzog Friedrich die
Annahme dieser Bedingungen. Durch den Gasteiner Vertrag über-
nahm nun Preußen die Verwaltung Schleswigs und Österreich die
Holsteins. Letzteres kreuzte auf jede Weise die preußischen Pläne, be-
sonders durch die Unterstützung des Augustenburgers. Als es aber die
Sache dem deutschen Bunde zum Austrage übergeben wollte, der
sicherlich für Österreich entschieden hätte, sah Preußen den Gasteiner
Vertrag für gebrochen an und ließ seine Truppen in Holstein einrücken.
1866 Da beschloß auf Österreichs Antrag der Bundestag (am 14. Juni 1866)
mit neun gegen sechs Stimmen die Mobilmachung, um Preußen durch
Waffengewalt zur Unterwerfung zu zwingen. Nun trat Preußen mit
einigen kleineren Staaten, die sich ihm angeschlossen, aus dem Bunde,
löste ihn auf und zog das Schwert gegen Österreich und die mit ihm
verbündeten deutschen Staaten. Schon im Frühjahr hatte es ein Schutz-
und Trutzbündnis mit Italien geschlossen.
b) Der Einmarsch in Feindesland. Sachsen, Hannover und
Kurhessen waren von Preußen ausgefordert worden, sich ihm anzuschließen,
lehnten aber den Anschluß ab. Mit Blitzesschnelle brachen nun die
preußischen Truppen Mitte Juni ein und besetzten diese Länder. Der
Kurfürst von Hessen wurde als Gefangener nach Stettin geschickt.
Der blinde König Georg von Hannover entkam zwar mit 18000
Mann und suchte sich nach Bayern durchzuschlagen, aber bei Langen-
salza griff ihn am 27. Juni der General von Flies mit 8000 Mann
zusammengeraffter Truppen an und zwang ihn zum Haltmachen. Ob-
wohl die kühnen Angreifer der Übermacht erlagen, so ward doch nach
zwei Tagen die tapfere hannöversche Armee
durch die nachrückenden Truppen des Ge-
nerals von Manteuffel eingeschlossen und
zur Waffenstreckung gezwungen. Nach dem
Feldzugsplane des schweigsamen „Schlach-
tendenkers" Moltke brach die preußische
Armee in drei mächtigen Heersäulen nach
Böhmen auf, um dort vereint den Feind
zu umklammern. Die dritte oder Elb-
armee unter Herwarth von Bittenseld
nahm im Fluge das Königreich Sachsen,
dessen König Johann sich mit seiner
250. Moltke. Armee zu den Österreichern rettete, und
zog durch das Lausitzer Gebirge dem Elbkessel zu. Prinz Friedrich
Karl befehligte die erste Armee. Mit dem Wahlspruche: „Lasset eure
Herzen zu Gott und eure Fäuste auf den Feind schlagen!" führte er sie
über Görlitz und Reichenbach durch das Jsergebirge demselben Ziele zu.
Die zweite Armee unter dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm