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1. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 355

1899 - Gera : Hofmann
Www — 355 — ihren 8 Kindern ß geboren und getauft. Beide hohe Eltern über- wachten und leiteten die Erziehung ihrer Kinder selbst bis ins kleinste. Zwei ihrer Söhne entriß ihnen der Tod im Kindesalter. Die noch lebenden Kinder sind: Unser Kaiser Wilhelm Ii., Prinz Heinrich, Erbprinzessin Charlotte von Meiningen, Prinzessin Viktoria von Schaumburg-Lippe, Kronprinzessin Sophie von Griechenland und Prinzessin Margarete von Hessen. Zu den besonderen Jugendfreuden der kronprinzlichen Kinder gehörte das fröhliche Kinderfest in dem nahen Dorfe Börnste dt, wo der Kronprinz Gutsherr war. Hier bekümmerte er sich eingehend um die Landwirtschaft, die Kronprinzessin aber um Hühnerhof und Milchwirtschaft, um Küche und Keller. Auf Anregung der Kronprinzessin wurden im Tiergarten Spiel- plätze angelegt und den Kindern Milch zur Erquickung gereicht. Die Ferienkolonien für die armen Stadtkinder ohne Luft und Licht, die Kinderheilstätten an der See für kranke Kinder, das Kinderheim als Bewahranstalt für kleine Arbeiterkinder sind ihr Werk. Ebenso gab sie die Anregung zur „Victoria-National-Jnvaliden-Stiftung" für erwerbslos heimkehrende Krieger und mittellose Hinterbliebene der- selben. Auch an der Pflege der Verwundeten in den drei Kriegen beteiligte sie sich eifrig. Eine Überschwemmung in Posen rief sie 1888 als Helferin an die Stätten des Elends. Besonders bemühte sie sich eifrig, die Ausbildung des weiblichen Geschlechts zu fördern. Weibliche Fortbildungs-, Haushaltungs- und Kochschulen zur Ausrüstung der Mädchen für ihren künftigen Beruf erfreuten sich ihres besonderen Schutzes. Mit Hilfe des Lette-Vereins verschaffte sie vielen Mädchen eine gute Ausbildung und Tausenden von weiblichen Händen Arbeit und Verdienst. Das Heimathaus für Töchter höherer Stände und das Victoria-Lyceum entstanden auf ihre Anregung. Als Malerin und Bildhauerin schmückte sie nicht nur ihr eigenes Heini traulich aus, sondern förderte mit allem Nachdruck das Kunstgewerbe. An ihrem Geburtstage 1881 wurde das Gewerbe-Museum mit seinen prachtvollen Sammlungen eingeweiht. Ihrem Gatten war sie immer eine verständnisvolle Helferin, in seinem schweren Leiden eine treue, un- ermüdliche, liebevolle Begleiterin und Pflegerin. Ein dankbarer Blick aus seinen Augen, ein warmer Druck seiner Hand war der schönste Lohn für ihre Aufopferung. Auf einen Zettel schrieb er wohl: „Wie werde ich dir das alles vergelten können!" Als der Tod endlich den edlen Dulder erlöste, da sprach ihr tiefer Schmerz aus der Depesche an die Kaiserin-Witwe Augusta in Baden-Baden: „Um deinen einzigen Sohn weint diejenige, die so stolz und glücklich war, seine Frau zu sein, mit dir, arme Mutter. Keine Mutter besaß solchen Sohn. Sei stark und stolz in deinem Kummer! Victoria." 3. Kaiser Wilhelm Ii. als gewissenhafter Prinz. Auf Friedrich Iii. folgte sein ältester Sohn Wilhelm Ii. in der Regierung. Er ist am 27. Januar 1859 geboren. Kurz nach seiner Geburt rief der 1859 alte Wrangel der dichtgedrängten Menschenmenge zu: „Es geht alles gut; es ist ein tüchtiger, derber Rekrut, wie man es nur verlangen 23* Wwwwwww
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