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1. Geschichtlicher Anschauungs- und Erfahrungsunterricht - S. IX

1914 - Ansbach : Prögel
Zum Eingang Grüß Gott, lieber Leser, und ein herzlich' Willkomm! Darf ich Dich einladen zu einer Wanderung durch dieses Buch? Es ist ein langer Weg und nicht immer unterhaltsam; erlaube mir darum, daß ich Dich begleite. 1. Da sollst Du zuerst erfahren, wie der Verfasser sich einen großen Teil seines Lebens um die Heimatgeschichte bemüht hat und wie es ihm dabei immer wärmer ums Herz geworden ist. Wie er seine Schüler hineinführen soll in die Geschichte ihres Geburts-, ihres Wohn-, ihres Heimatorts, das hat ihn bewegt und nicht ruhen und rasten lassen, bis er einen Weg gefunden hat, von dem er sagen darf: So geht% so mögen wir dem Ziele näher kommen. Es ist ein schönes Ziel, die Heimat lieb gewinnen, so von innen heraus, nicht bloß äußerlich. Der Ernst der Vergangenheit haftet uns an, Gefühle der Dankbarkeit steigen auf und zufriedener, auch fester und sicherer schreiten wir unseren Lebensweg fürbaß. Wie viel verdanken wir der Vergangenheit und wie selten bedenken wir's; betrachten wir nicht viel lieber alles Gewordene als so selbstverständlich? Was wir lieben, was wir schätzen, das schützen wir, für das stehen wir ein. Und ist der kleine Mann so aufgewachsen und erzogen, wie sollt' er nicht im Vollbesitz seiner Kräfte für sein Vaterland kämpfen in Tagen der Gefahr? Und das Mädchen, wird es die Heimstätte, darein es als sorgende Hausfrau gestellt wird, nicht als ein teueres Vermächtnis betrachten, das treu zu vollstrecken, es sich ernst befleißigen wird? — Lebensziele fördert die Heimatgeschichte, und wo sie richtig angefaßt wird, fällt auch sonst noch reicher Gewinn ab. Aber das tut doch der Geschichtsunterricht überhaupt! Gewiß, er leistet Vortreffliches, wo alle Grundbedingungen erfüllt werden; aber er versagt, wo er ausartet in ein Gedächtniswissen, wo er in die Luft hineinbaut, wo er das Vorstellungsvermögen der Schüler überschätzt. Wir können allerdings die Geschichte nicht erleben, aber wir erleben unsere Geschichte, wir stehen der Geschichte unserer Vorfahren, unseres Geschlechts, unserer Wohnstätten, unserer heimatlichen Landschaft nah. Was aus der Ver-
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