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1. Geschichtlicher Anschauungs- und Erfahrungsunterricht - S. 329

1914 - Ansbach : Prögel
— 329 — die sich oft nur um eine Sache drehen, unbedingt eine Vergleichungsoder Verknüpfungsstufe einzufügen. Viel wichtiger ist die Begriffs-, Systems- oder Zusammenfassungsstufe. Sie kann in keinem guten Unterrichte fehlen; denn etwas Höheres soll doch bei jeder geistigen Verarbeitung erzielt und befestigt werden. In dem Rathausgebiet habe ich sie in drei Teile gegliedert, in das Intellektuelle, in das Aesthetische und in das Ethische. Es muß nicht gerade sein, daß man die Ergebnisse in drei Abteilungen hintereinander reiht, obwohl die Besinnung auf die drei Hauptrichtungen der Bildung sicherlich den planmäßigen Unterricht stützt. In unserem Türmergebiet kann sichergestellt werden: a) In Marktbreit wohnten auf dem Stadtturm von 1590—1845 Türmer. Das trifft ziemlich genau zusammen mit der Vollendung der Befestigung und mit deren Niederreißung. Sollte das bloßer Zufall fein? Warum waren sie ehedem notwendig, warum sind sie jetzt entbehrlich? Der Türmer hatte ein wichtiges Gemeindeamt inne; er beschwor alljährlich auf dem Rathause vor dem Schultheißen, überhaupt vor dem Stellvertreter der Obrigkeit, seine Pflichten mit einem Eid und Handgelübde. Im Laufe von fast 300 Jahren hat sich merkwürdig wenig geändert; seine Pflichten blieben in der Hauptsache dieselben. b) Der Türmer sorgte nicht bloß für die Sicherheit, er pflegte auch Musik, blies anfangs bloß Horn, später auch Trompeten mit seinen Gehilfen und Posaunen auf dem Kirchturm zu gewissen Zeiten. Auf dem Chor der Kirche begleitete er, immer eine Strophe überspringend, die Orgel. Er war auch ein reinlicher (alle 14 Tage Bad) und gewandter Mann (Aufwärter bei Hochzeiten). c) Uns ist der Türmer lieb geworden. Auch der Türmer Hans Ebeling von Sommerhausen („Der Schulmeister und sein Sohn") ist uns in guter Erinnerung. Die Türmer übten treu ihr Amt aus, wachten in der Nacht für die Schlafenden, hüteten sie vor Feindes- und Feuersgefahr. Denke ich an die Glocken, die in der zweiten Wechselreihe ihren Platz haben, und sür sich ein kleines Gebiet sind, so erinnere ich mich folgender Sätze: a) Unsere Glocken stammen aus der Medernbreiter Dorfzeit. Die Zwei größten sind die jüngsten und sind in dem Jahre 1498 gegossen worden. Die zwei kleinsten sind die ältesten; die eine ist 1385 gegossen worden, die andere vielleicht noch 100 Jahre eher. Die zwei größten
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