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1. Charakterbilder aus der Geschichte der alten und beginnenden neuen Zeit - S. 40

1909 - Regensburg : Manz
40 Ziemlich fein gearbeitet gewesen sein, da sie die Perser von ihnen bezogen; in der Regel be-standen sie aus einem Vorder- und einem Rckenstck; doch kamen auch Panzerhemden vor, welche dadurch hergestellt wurden, da man ein tunikaartiges Kleid mit metallenen Schienen besetzte. Nach den Angriffswaffen lassen sich vier Truppengattungen unterscheiden: 1) Bogen-schtzen, welche einen etwa 2 m langen Bogen von Holz, bespannt mit einer ans Pflanzen-stoffen gedrehten Sehne, und einen mit Pfeilen angefllten Kcher trugen; die Spitzen der Pfeile waren von Holz, Knochen, Elfenbein oder Stein. Die Kcher waren mit einem Deckel versehen und zeigten verschiedene Dekorationen durch Schnitzwerk und Malerei. 2) Die Lanzentrger trugen eine Streitaxt und eine Lanze mit einer verschieden geformten, bald dolchartigen bald blattfrmigen Spitze. 3) Die Schleuderer waren mit einer aus einem Leder-riemen verfertigten Schleuder und einer kleinen Tasche mit den notwendigen Steinen aus-gerstet. 4) Die Keulentrger hatten eine Keule, die oben entweder gekrmmt oder mit einer schweren Kugel besetzt war und am untern Ende einen Widerhaken hatte. Auerdem waren einzelne mit Schwert und Dolch bewehrt, deren Klingen wahrscheinlich aus Eisen bestanden. Die oft reich verzierten Griffe waren mit Riemen versehen, die man um die Hand schlingen konnte. Alle Truppeukrpcr hatten ihre Feldzeichen; diese waren auf Stangen befestigt und stellten oft Tiere dar. Den einzelnen Abteilungen gingen Trompeter und Trommler voraus, denen sich zuweilen auch noch andere Musiker zugesellten. Die Kleidung der Krieger war im hchsten Grade einfach, so da sie die sreieste Beweguug gestattete. Die Anfhrer waren durch lngere Rcke und Grtel ausgezeichnet. Von der grten Bedeutung waren im gyptischen Heere die Streitwagen. Auf fast allen Schlachtgemlden werden dieselben in fliegender Eile dahinbrausend und alles vor sich niederwerfend abgebildet. Die Wgen waren alle zweirderig und wurden von zwei Pferden gezogen. Der Wagenkrper ist vorne rund und hinten ganz offen, so da der Kmpfer leicht auf- und abspringen konnte; der Umfang desselben war nur so groß, da er zwei Personen bequem aufzunehmen vermochte. Die Kmpfer waren nur bis zur Hfte durch den Wagen bedeckt, so da sie ihre Hnde frei bewegen und von allen ihren Waffen Gebrauch machen konnten. Die Pferde waren in ein an der Deichsel befestigtes krummes Joch gespannt; das brige Geschirr entsprach fast ganz dem heutigen. Der Streitwagen des Knigs war mit kostbaren Verzierungen, die Pferde desselben mit einer hohen Federkrone geschmckt. Der ganze Verlauf eines gyptischen Kriegszuges findet sich auf vielen Wandgemlden dargestellt. Die Anfhrer im Kriege waren gewhnlich die Könige selbst oder auch die knig-lichen Prinzen, selten andere angesehene Männer. Der Wille des Volkes verlangte, da der König die Gefahren und Beschwerden des Krieges mit dem Heere teilte. Ein Kriegszug konnte nur unternommen werden, wenn die Priester die Bewilligung der Götter verkndigt hatten. Das Heer sammelte sich in der dem Kriegsschaupltze zunchst liegenden Hauptstadt und wurde von dem Feldherrn genau gemustert, gezhlt und mit Waffen versehen, und erst nachdem durch Opfer und Gebete der Beistand der Götter angerufen war, rckte es, von Priestern begleitet, unter dem Klange der Musik aus. Der Angriff geschah in Kolonnen, und wenn sich diese im Handgemenge zerstreut hatten, sammelten sich die einzelnen wieder um ihre Feldzeichen. Der fliehende Feind wurde mglichst weit verfolgt und' die Gefangenen gefesselt. Einige derselben wurden erschlagen, die andern zu Sklaven gemacht und im Triumphe aufgefhrt. Der Angriff auf Wlle und Mauern wurde mittels groer Stangen oder auch Gersten
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