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1. Charakterbilder aus der Geschichte der alten und beginnenden neuen Zeit - S. 42

1909 - Regensburg : Manz
42 Nahrung. Handel. Gewerbe. Kleidung. Die Nahrungsmittel scheinen auer Brot verschiedene Frchte, Gemse, Fische, Vgel und viersige Tiere gewesen zu sein. Der Genu des Fleisches mancher Tiere war aus dite-tischen Rcksichten verboten. Unter den Frchten und Pflanzen, die gegessen wurden,, ragen Feigen, Gurken, Melonen, Lauch und Zwiebelu hervor, unter den Vgeln waren besonders Gnse beliebt und das vorzglichste Schlachtvieh waren Ochsen und Klber. Fr die Bewohner des Deltas waren die Lotuskrner und Lotuswurzel ein sehr gewhnliches Nahrungsmittel. Das vorzglichste Getrnke war und ist noch jetzt das Nilwasser, welches geklrt werden mu, seines slichen Geschmackes wegen aber sehr gern getrunken wurde; die Klrung geschah durch Mandelkleie oder dadurch, da man es einige Tage in Gefen stehen lie Ebenso waren Palmwein und Gerstensaft beliebte Getrnke; auch den Traubenwein kannte man, der teils gebaut teils importiert wurde. So stolz die gypter im Gefhl ihrer Reinheit und Bildung auch auf die unreinen und verkehrten Geschlechter", welche ihr Land umgaben, herabsahen, so lange dmfremden auch die Hfen gyptens verschlossen blieben, war doch ihr Land der Mittelpunkt eines bedeutenden Handelsverkehrs, mochte auch der gyptische Kaufmann die Waren mehr von den Fremden ins Land bringen lassen, als sie selbst aufsuchen. gypten brauchte Holz zum Schiffbau, Erze, Gold, Elfenbein, Sklaven, Weihrauch, l, Wem, lauter Produkte, welche teils aus Syrien teils aus dem Innern Afrikas und Arabiens eingefhrt wurden. Die Wanderstmme Arabiens und Lybiens hatten dagegen Korn, Waffen, Gerte und Werkzeuge notwendig. Arabische Karawanen fhrten schon in alter Zeit Gewrze, Balsam und Sklaven nach gypten. Wir wissen, da um das Jahr 1000 v. Chr. gyptische Rosse und Streit-wagen als Ware nach Syrien gefhrt wurden und da im 9. Jahrhundert phnikische Hndler nach gypten kamen. Im 7. Jahrhundert wurde das Nilland dem Verkehr des Mittelmeeres vllig geffnet, den syrischen und griechischen Handelsleuten wurden Nieder-lassungen und besondere Quartiere in Memphis und andern Stdten zugestanden. Uber die Gewerbe, die Instrumente der Handwerker sind wir durch die Denkmler vollkommen unterrichtet. Die Bauhandwerke mssen eine ungemein groe-Zahl von Menschen beschftigt haben; die Monumente zeigen uns die Maler und Bildhauer in den verschiedenen Momenten ihres Berufes, die Proportionstafeln, nach welchen sie arbeiteten. Wir sehen den Seiler, den Schuhmacher und den Tpfer arbeiten, den Zimmermann mit Axt und Sge hantieren, den Metallarbeiter den Blasebalg gebrauchen; wir sehen Goldschmiede und Waffen-arbeiter, Spinner und Weber. Wir lernen die einfachen Vorrichtungen des gyptischen Web-stnhles kennen, welcher die im Altertum hochgepriesenen Gewnder von Byffus lieferte, deren dauerhafte Fden man noch heute an den Bekleidungen der Mumien prfen kann. Wie frhzeitig entwickelt, wie weit vorgeschritten die Technik der gypter gewesen ist, davon gibt die Darstellung von Glasblsern in den Grbern von Benihassan, deren Alter der die Zeit der Erbauung des Labyrinths hinaufreicht, einen berraschenden Beweis; berhaupt werden glserne Gefe und Becher nicht selten in den Grbern gesunden. Die vornehmen gypter gefielen sich in reicher Kleidung. Könige und Priester sind auf den Monumenten gewhnlich in langen, enganschlieenden und sorgfltig in Falten ge-legten Gewndern abgebildet. Die Frauen trugen knstlich geordneten Haarschmuck. Ringe der mannigfachsten Formen zierten fast jeden Finger, Halsketten, Ohrgehnge, Armbnder aller Art vollendeten den Schmuck. Auch Metallspiegel und Salbenbchsen sind hufig in den Grbern gefunden worden. Geringere Leute trugen ein leinenes Hemd, das unter den Knien mit Fransen besetzt war, und einen wollenen Mantel darber, Handarbeiter und die untersten Klassen nur einen Schurz um den Leib.
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