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1. Charakterbilder aus der Geschichte der alten und beginnenden neuen Zeit - S. 170

1909 - Regensburg : Manz
170 Ende der Dreiig. der 3000 Anhnger der Tyrannen und der lakonischen Besatzung. An 5000, unter ihnen viele Schutzverwandte, waren schon entflohen, an 1500, unter ihnen fast alle noch Vorhan-denen Glieder alter Familien, widerrechtlich hingerichtet worden. Nun glaubte Thrasybul, er drfe gegen eine scheinbar berlegene Macht den Kampf nicht lnger vermeiden. Deshalb besetzte er eiligst Mnnychia, ordnete die Seinen den tiefer gestellten Feinden gegenber geschickt am Abhange eines Berges und feuerte sie an: Vaterland, Freiheit, Ehre, Gter, Weib und Kind stehen jetzt auf dem Spiele und sind der Preis des Sieges. So mu jeder kmpfen, als wenn die Entscheidung ganz allein auf ihm beruhte, und bedenken, da in solchen Verhltnissen selbst der Tod ein Glck ist. Auf unserer Seite haben wir die Götter und das Recht; ihnen kann niemand widerstehen." Durch diese Worte noch mehr entflammt,' er-rangen die Verbndeten der ihre Gegner den Sieg, Kritias ward gettet und der Pirus genommen. Vergeblich hofften die Dreiig, die Vertriebenen wrden sich im neuen Glcke grausam erweisen und dadurch verhat machen; aber diese forderten vielmehr alle Athener laut auf, nicht zu fliehen oder einen neuen Kampf zu beginnen; sie wren ja ihre Mitbrger und gleichen Sinnes in allem, sie htten die gleichen Götter, die gleichen Feste, gleiche Er-ziehnng und Sitte; nur die Tyrannen, welche in acht Monaten mehr Athener hingemordet htten als die Lakedmonier in zehn Jahren, erschienen als grausame Feinde. Diese Milde verfehlte ihre Wirkung nicht; die Dreiig wurden am andern Tage verlassen und flohen nach Eleusis und nur die Ungerechten unter den Dreitausend widersprachen noch einer Ausshnung, stellten Wachen gegen den Pirus auf, besetzten die Mauern und versammelten die Reiterei beim Odeion. Desnngeachtet ging jetzt in Athen die Wahl von zehn Mnnern durch, die frher den Dreiig feindlich gesinnt waren, und man vertraute ihnen den Ober-befehl an in der Hoffnung, da sie den Vertriebenen gnstig sein und eine Ausshnung be-wirken wrden. Allein es ergab sich unerwartet, da nicht innere Tugend, sondern unge-migte Herrschsucht jene zu Widersachern der Dreiig gemacht hatte; denn sie verfuhren gleich feindlich gegen diese wie gegen die Vertriebenen, sie wollten ohne Rcksicht auf Recht oder Unrecht, ohne Scham der den Widerspruch in ihrem Betragen die Herrschaft gewinnen; ja, Pheidon, einer von ihnen, eilte sogar nach Sparta und bat dringend um Untersttzung, damit, wie er sagte, die Botier Athen nicht in ihre Gewalt bekmen. Doch die Spartaner zgerten, entweder weil die Opfer ungnstig oder weil schon verschiedene Ansichten der die Behandlung Athens laut geworden waren. Erst als Pheidon mit geliehenem Gelde Mann-schaft zusammengebracht und auch manche der Bundesgenossen Spartas sich wirklich in Bewegung gesetzt hatten, entschlossen sich jene, am Feldzuge teilzunehmen, und ernannten dem ausdrcklichen Verlangen der athenischen Hupter gem Lysandros zum Anfhrer. Dieser hatte sich, nachdem ihn Pharnabazos und mehrere andere in Sparta angeklagt, unter dem Vorwande eines Gelbdes nach Ammonium begeben, in Wahrheit aber aus politischen Absichten und um der weitem Untersuchung zu entgehen. Auf die Nachricht von den athenischen Unruhen kehrte er aber eiligst zurck, sprach lebhaft fr die Untersttzung der Dreiig, erhielt fr sie hundert Talente und sperrte den Pirus mit der spartanischen Flotte, wodurch unter den Vertriebenen drckender Mangel an Lebensmitteln entstand. Ihre Gegner in Athen und in Eleusis erhielten dadurch neuen Mut und schon drohte die Unternehmung Thrasybuls zu scheitern, als auf einmal gegen Lysandros' Erwartung auch Pausamas mit Heeresmacht und zwei ihm gnstig gesinnten Ephoren anlangte und gegen die Vertriebenen in einer Weise kmpfte, da man wohl sah, er wolle ihren Untergang nicht. Lysandros' Stolz hatte die Könige beleidigt, es wurde ihnen klar, da er ihre Macht vernichte und durch seine Verbindungen ganz Hellas willkrlich beherrsche. Deshalb nahm Pausanias die Ge-
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