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1. Charakterbilder aus der Geschichte der alten und beginnenden neuen Zeit - S. 180

1909 - Regensburg : Manz
Maschinen- Vorhang. Der Chor. Gymnasion. Zweikmpfe, Schlachten, Opfer und Bestattungen, wurden als hinter der Bhne vorgehend gedacht und auf der Bhne nur erzhlt. Deshalb kommen auch so oft Boten und Herolde vor. Die Reden und Verhandlungen der alten Tragdie waren meistenteils so eingerichtet, da sie recht gut an Einem Orte vorgehen konnten. Bisweilen war es auch notwendig, den Zuschauern eine Szene zu zeigen, die an das Innere des Hauses gebunden war. Es wurden dann nicht die Taten selbst dargestellt, sondern die Zustnde, die aus der vollbrachten Tat hervorgingen, lebende Bilder, die als Gegenstnde der Reflexion und Empfindungen vor die Augen des Chors und der Zuschauer gerckt werden sollten. Um solche Gruppen auf die Bhne zu bringen, bediente man sich der Maschinen. Eine solche war das Ekkyklema. Bei schylos im Agamemnon erscheint Klytmnestra neben den Leichen des Agamemnon und der Kassandra und endet und siegt auf dem Ekkyklema. Etwas anders steht es mit der Anwen-dung dieser Maschinerie im Aias des Sophokles. Hier ffnet Tekmessa auf Aufforderung des Chores das Zelt; es erscheint Aias zwischen den Krpern der von ihm getteten Tiere; Tekmessa nhert sich dem Aias, wird aber zurckgewiesen, reicht jedoch spter den Eurysakes seinem Vater hin, auf dessen mehrfachen Befehl schlielich das Ekkyklem zusammengerollt und das Zelt geschlossen wird. Die Konstruktion des Ekkyklema sowie der Mechanismus, durch welchen dasselbe in Bewegung gesetzt wurde, sind unbekannt. Auch der die Exostra, welche von den einen mit dem Ekkyklema identifiziert wird, nach andern ein hervorgeschobener Balkon war, kann man nicht zur Klarheit gelangen- Auch hatte man Maschinen, durch welche Ge-stalten aus der Tiefe heraufgehoben, andere durch die Lfte gefhrt, Blitz und Donner nach-geahmt wurden. Die Frage, ob die Bhne einen Vorhang hatte, wird von einer Anzahl von Gelehrten bejaht, von andern verneint. Der Chor der Tragdie bestand in lterer Zeit aus 12 Personen; ob diese Zahl bei schylos berall vorauszusetzen ist, bleibt zweifelhaft. Zu den 12 Choreuten gehrte der Chorfhrer, so da diesem auer der Leitung des Chores auch die Pflichten eines Choreuten oblagen. Um diese Kollision zu beseitigen, stellte Sophokles einen neuen Choreuten ein, und da er auerdem dem Chorfhrer zwei Halbchorfhrer beigab, so wurde durch ihn die Gesamtzahl der Choreuten auf 15 erhht. Whrend fr den dithyrambischen Chor die kreisfrmige Ordnung blich war, hatte der dramatische eine vier-eckige Aufstellung. In allen Fllen zog der Musiker dem Chor voran. Fr den Einzug, bei welchem die Choreuten die Orchestra einzeln betreten, lt sich keine Regel aufstellen. Whrend des Einzuges oder bald nach demselben sang der Chor ein Lied, welches ?vagoog genannt wird. Da der dramatische Chorgesang mit Tanz verbunden war, ist von vorn-herein um so wahrscheinlicher, als die Tragdie sich aus dem Dithyrambus entwickelt hat und die Verbindung von Gesang und Tanz in dem Wesen der griechischen Lyrik liegt. Fraglich ist nur, ob smtliche Chorika des Schauspiels von orchestischen Bewegungen begleitet waren. der die Exodos ist nur zu bemerken, da der Chor auf direktem Wege von der Thymele zur Parodos wahrscheinlich in der Weise geordnet abmarschierte, in welcher er von der dem Abzug entgegengesetzten Seite her einzuziehen pflegte. Von dem Vortrage der chori-schen Partien lt sich schwer ein deutliches Bild gewinnen. Gymnastik der Hellenen. Unter Gymnasion verstand man die Orte, in denen die Leibesbungen gehalten wurden, wozu man sich in Griechenland entkleidete {yv^vog). Dem Griechen war die Gym-nastik Lebensbedrfnis. Er trieb sie nicht, wie der Rmer, nur zur Erholung und um dem
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