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1. Charakterbilder aus der Geschichte der alten und beginnenden neuen Zeit - S. 200

1909 - Regensburg : Manz
200 Schlacht bei Jssos. Migkeit Alexanders. entkam zwar der Gefangenschaft, indem er einen Vorsprung von 45 Stadien, ungefhr Vs Stunde, gewann; doch brachte Alexander seinen Wagen und Bogen von der Verfolgung zurck. Er traf die Makedouier die Schtze des persischen Lagers plndernd, die ungemein reich waren, obgleich die Perser nur mit leichtem Gepck zur Schlacht gekommen waren und das meiste zu Damaskus zurckgelassen hatten. Von der Plnderung war das hchst bequeme und Pracht-voll ausgerstete, mit Kostbarkeiten berfllte Zelt des Dareios fr Alexander ausgenommen worden. Sogleich legte er nun den Harnisch ab und ging zum Bade mit den Worten: Gehen wir, den Schwei des Kampfes im Bade des Dareios abzuwaschen." Als er aber die Bad-wanne und Wassereimer und Becken und Salbenflschchen alle aufs knstlichste aus Gold gefertigt sah, das Gemach von Gewrz und Salben kstlich duftete und er von demselben in einen durch Hhe und Gre und Pracht der Ruhebette und der Tische und des Mahles bewundernswerten Saal getreten war, sprach er nach einem Blick darauf zu seinen Freunden: Das hie also, wie es scheint, König der Perser sein." Eben war er im Begriffe, sich zum Mahle zu begeben, da wird ihm gemeldet, da man unter den Gefangenen die Mutter, Gattin und zwei noch unvermhlte Tchter des Dareios herbeifhre, die beim Anblick des erbeuteten kniglichen Wagens und Bogens in der Meinung, Dareios sei tot, in Trnen und Wehklagen ausgebrochen seien. Eine Weile ver-harrte Alexander schweigend, indem er das Unglck der Frauen schmerzlicher empfand, als sein eigenes Glck ihn freute; dann schickte er Leonnatos zu ihnen mit dem Auftrage, ihnen zu sagen, da weder Dareios tot noch Alexander zu frchten sei; denn er fhre mit Dareios Krieg der die Oberherrschaft; ihnen wrden alle Ehren zuteil werden, wie unter dem König Dareios. Schienen schon diese Worte den Frauen mild und edelmtig, so war die Behandlung, die sie erfuhren, noch weit liebreicher. Denn er gestattete ihnen, soviele Perser, als sie wollten, mit Gewndern und Kostbarkeiten aus der Beute zu beschenken; von ihrem Hofstaate und den brigen Ehren nahm er ihnen nicht das Geringste; vielmehr erhielten sie grere Einknfte, als sie frher hatten. Die schnste und kniglichste Gunst aber, die er den edeln und tugendhaften Frauen erwies, war, da sie nichts Krnkendes hrten oder sahen oder besorgen durften, als wren sie gar nicht im Lager, der Feinde, sondern in der Hut jungfrulicher Gemcher, niemand zugnglich und sichtbar. Auch Mem-nons Witwe, Barsine, wurde bei Damaskus zur Gefangenen gemacht; Tochter des Ar-tabazos, Enkelin des Perserknigs, aber mit griechischer Bildung ausgestattet und wohlge-sittet, nahm sie Alexander fr sich ein. Als er aber die andern gefangenen, durch Schn-heit und Gre ausgezeichneten Frauen sah, sagte er scherzend, die Perserinnen verursachten Augenschmerzen, und entlie sie; so schne Migung und so reinen Sinn bei ihm zu finden, hatten sie sich nicht vorgestellt; es war. als htte er in ihnen unbeseelte Statuen gesehen. Alexander hielt es, wie es scheint, fr kniglicher, sich selbst zu berwinden als die Feinde zu besiegen. Da er auch im Gensse von Speisen sehr mig war, bewies er auer anderm durch die Worte, die er zu Ada sprach, welche ihn mit seiner Zustimmung an Sohnes Statt ange-nommen hatte und von ihm zur Knigin von Karten erhoben worden war. Als sie ihm nmlich, um ihre Aufmerksamkeit zu bezeigen, tglich viele leckere Speisen und Backwerk und endlich die geschicktesten Kche und Bcker schickte, sagte er, er bedrfe ihrer nicht; denn er habe von seinem Erzieher Leonidas bessere Kche erhalten, zum Frhstck einen Nachtmarsch, zum Mittagsmahl ein schmales Frhstck. Derselbe," fgte er hinzu, untersuchte auch die Taschen meines Oberkleides, um sich zu berzeugen, da die Mutter mir kein Naschwerk und keine Leckereien zusteckte." Auch dem Weine war er weniger ergeben, als es den Anschein
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