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1. Charakterbilder aus der Geschichte der alten und beginnenden neuen Zeit - S. 340

1909 - Regensburg : Manz
I 340 Die Weltgeschichte der immerfort sich vollziehende Proze der Erlsung und Heiligung. Vollstndig das Gebiet zu erkennen, welches Christus dem Herrn Untertan ist, vermag nur Gottes Auge, das die Völker alle berschaut auf ihrem Gange durch die Weltgeschichte vom Ursprung bis zum Schlu der Zeiten, das ganze Menschengeschlecht in seinen unabseh-baren Scharen, die Welt der seligen Geister in ihren wunderbaren Ordnungen. Denn alles das ist ihm untergeben, der da trgt alle Dinge mit dem Worte seiner Kraft und seine Macht der das All erstreckt; denn das All soll in den Dienst seiner Gnade treten, alle Fhrungen des Lebens sollen zu ihm hinleiten, die ganze Weltgeschichte soll nichts anderes sein als der immerfort sich vollziehende Proze der Erlsung und Heiligung des Geschlechtes. Darum wird nur jener das Walten seines kniglichen Amtes vollstndig zu erkennen imstande sein, der hinabblickt bis in die innersten Tiefen des Herzens und dort das geheimnisvolle Ringen seines Geistes und seiner Gnade schaut, die allen gegeben wird, allen zuvorkommt, um sie auf den Weg des Heils zu führen, die mit jedem, der sie ausgenommen, mitwirkt und in allen, die vollendet haben, das Werk vollendet. Wie Ausgangspunkt und Ziel in der Geschichte der Welt, so ist er der Impuls zu jeder guten Tat in der Geschichte der Seele von dem ersten Ausblick zum Gott der Gnade bis zum Martyrium. Er ist Richter der Lebendigen und der Toten"; denn er ist ihr Herr, der sie alle leitet zum ewigen Heile, der König der Welt. Das Weltgericht, das er einst abhalten wird, ist nur der Abschlu und die Vollendung seiner kniglichen Macht und Frsorge, in der er die Welt regiert hat und die Menschheit geleitet durch die verschlungenen Pfade der Ge-schichte. Herr der Menschheit und König der Natur, an welche jene mit unzereibaren Banden geknpft ist, hlt stets sein Auge das Ziel fest, dem alles entgegengeht, waltet sein Arm unsichtbar und doch so sichtbar der den Geschicken der Nationen, greift seine Hand leise und doch so mchtig ein in den Gang des Vlkerlebens; Tod und Leben, Wohlsein und Schmerz, Ehre und Schmach im Leben der Völker wie der einzelnen, es sind nur die Wege, die er bahnt, um zu ihm und zum Heile zu führen, die oft rauhen Pfade, auf denen er heimsucht die Verlornen. Es ist eine unendlich groe und erhabene Idee, die Idee vom Reiche Gottes. Die ganze Schpfung ist Gottes Reich, alle Stufen und Ordnungen von Wesen, alle Arten und Klassen der geschaffenen Dinge, sie sind alle nur Boten seines heiligen Willens. Er kndigt sich an in den Gesetzen, nach denen die Sterne ihre Bahnen gehen, und spricht als Ge-wissen in den Herzen. Er offenbart sich in der leisesten Regung der Seele und kommt nher und nher zu uns in jeder groen Katastrophe der Weltgeschichte. Unvergleichlich und wunderbar ist sein Walten in den Seelen, die er zu seinem Reiche der Herrlichkeit beruft, reich und mchtig die Gnade, durch welche er das Auge erleuchtet, das Herz bewegt, berirdische Klarheit der den Geist ausgiet, bermenschliche Kraft in die Seele legt und Frchte des Heils dem Willen entlockt. Sichtbar und als vollendeter Organismus stellt sich uns das Reich Christi dar in seiner Kirche. Denn die in Gnaden durch die Verdienste Christi wiedergeborne und ihm darum eigene Menschheit ist nicht blo eine zerstreute Masse, eine Vielheit Erlster ohne inneres Band noch uere Form. Er, das gottmenschliche Haupt, hat den Geist gespendet, der von ihm ausgeht, der alle ergreift, die er sich erwhlt hat, und sich innig und real mit ihnen vereinigt. So erbaut er sich aus der Menschheit seinen sichtbaren Leib, ihm organisch geeint wie die Glieder dem Haupte. Hier ist der Tempel, in dem er wohnt mit der Flle seines gottmenschlichen Lebens, errichtet aus lebendigen Steinen, von denen jeder selbst wieder ein Tempel ist; hier ist der Brennpunkt aller Gnaden, der Altar, an dem er immerfort sein von dem kniglichen Amte untrennbares hohepriesterliches Amt verwaltet. So ist der Geist
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