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1. Charakterbilder aus der Geschichte der alten und beginnenden neuen Zeit - S. 359

1909 - Regensburg : Manz
Haus-, Wald-, Feld-, Wassergeister. Eschatologie. Opfer. 359 Reich das Könige, wie Alberich, Laurin, beherrschen; hier hrt man oft Musik, wenn sie bei Tanz und frohem Gelage sind. Sie verlassen den Berg nur in der Nacht. Sie smd die besten Schmiede und fertigen die refflichsten Waffen und Kleinode und besitzen unsgliche Schtze. Den Menschen stehen sie bei, obwohl sie auch oft Eigenschaften an den Tag legen, die diesen nicht lieb sind. Besonders frchtet man sie, weil sie oft Kinder wegnehmen und dafr die hlich gestalteten Zwergkinder in die Wiege legen. In Deutschland hieen solche Zwergkinder Wechselblge. 6. Viel Verwandtes mit den Zwergen haben die Haus-, Wald-, Feld- und Wassergeister. Unter den Hausgeistern nimmt den ersten Platz der Kobold ein, d. h. der der Kobe, des Stalles Waltende, im Volksmunde auch Heinzelmnnchen, Poltergeist, Rmpel-geist, Popanz genannt. Diese Hausgeister zeigen sich ganz wie die Zwerge, klein, grau, mit feurig glnzenden Augen. Der Kobold ist an das Haus gebunden, er verlt es nicht, wenn es nicht etwa niedergebrannt wird. Hier haust er berall, mit besonderer Vorliebe aber im Geblk. Er fttert dem Bauern das Vieh, hilft beim Dreschen, bringt Geld und Getreide. Von Wassergeistern ist allen germanischen Stmmen der Nix oder die Nixe bekannt. Da der Quellenkult ganz besonders ausgebildet war, hat wohl seinen Grund darin, da die Quelle wie ein lebendes Wesen aus Berg und Boden dringt und als das Tor erscheint, aus dem die Geister wieder ans Tageslicht kommen. 7. Nach der Eschatologie der Edda werden am Ende alle Bande unter den Menschen gelst, Brder und Verwandte streben sich gegenseitig nach dem Leben, kein Mensch schont den andern; auch die Zwerge sthnen vor ihrer Felswand. Die Götter fallen; das Sonnen-licht erlischt, die Erde sinkt ins Meer. Allein aus den Fluten taucht sie von neuem empor und prangt in schnerem Grn als frher, der alten Sonne schnere Tochter geht in Herr-licherem Lichte auf. Da kommen auch die Götter des Friedens wieder. Ein neues Menschengeschlecht geniet mit ihnen die Freude in goldenem Saale; in ihrer Gesellschaft auf Gimle, der Edelsteinhalde, Hausen die Scharen der Treuen. Meuchelmrder aber und Eidbrchige kommen nach Nastrand. Dort ist ein Saal mit Schlangenrcken gedeckt und die Hupter der Schlangen sind alle in das Hans hineingekehrt und speien Gift, da Strme davon im Saale rinnen. Jeder Mensch lebt durch alle Jahrhunderte. 8. Ihren Gttern weihten die Germanen Gebete und Opfer. Man betete und opferte an Quellen, Flssen, in Wldern, auf Bergen. Nachdem sich in den Vorstellungen der Germanen die Gttergestalten geschieden uttd nach den verschiedensten Seiten hin Einflu auf die Geschicke des Menscheulebens gewonnen hatten, schuf man das Gtterbild in mensch-licher Gestalt und errichtete dafr eiu besonderes Gebude, in dem es wohnen sollte. Die einzelnen Arten der Opfer gehen noch in historischer Zeit nebeneinander her, das schlichte Gedenkopfer, die Spende, die man den Verstorbenen oder dem beseelten Elemente brachte, neben dem blutigeu Huldigungs- und Entsagungsopfer, welches die Amphiktyonien zu gemein-samem Feste zusammenrief. Jenes wurde hauptschlich von einzelnen, dieses von der Ge-meinde durch den Priester gebracht, jenes berall, dieses an geweihter Sttte in dem Gau-Heiligtum oder in dessen Nhe, jenes bei den mannigfachsten Veranlassungen, bei Todesfllen, Miwachs, Krankheit, dieses zu besonderen, festlichen Zeiten. Die einfachsten Opfer waren Spenden von den Erzeugnissen des Bodens, Speisen, die man selbst zu genieen pflegte, die Frchte des Feldes, spter von dem Ertrag der Wein- und Obsternte usw. Daneben sindet man die verschiedensten Tiere, vor allem Pferde, Rinder, Eber, Widder, Hunde und Katzen, auch Hhner und anderes Geflgel. Das hchste Opfer war das Menschenopfer, in der Regel ein Staatsopfer. Nicht den niederen Geistern, sondern nur der hchsten Gottheit
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