Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Charakterbilder aus der Geschichte der alten und beginnenden neuen Zeit - S. 389

1909 - Regensburg : Manz
389 der Volksehre und Volksfreiheit der innere Quell des geistigen Daseins stockt und versumpft, so ersterben auch balb die Regungen des uern Lebens. Darum erschlaffte die Kraft der Völker mitten in dem Glnze des Weltreiches; barum verdeten die Lanbschaften und wrben die Stbte entvlkert trotz der Prachtgebnbe, mit welchen die Kaiser sie schmckten. ^ Dieser innerlich kranke und hohle Zustanb des Reiches bei allem ueren Glnze wrbe auf furcht-bare Weise kuub, als in den nchsten Menschenaltern die inneren Spaltungen und die An-griffe von auen berhand nahmen und der Mangel an Kraft und Gesinnung den Staat an den Rand des Abgruubes fhrte. Die Ansnge der christlichen Kirche. Die Kirche Jesu Christi wrbe volleubet durch die Senbnng des verheienen heiligen Geistes. Die durch bieseu Geist erleuchteten und gnzlich umgewanbelten Apostel verknbigten von da an mut- und glaubensvoll die Lehre des Gekreuzigten; vor allen tat es Petrus noch an dem Tage der Ausgieung selbst. Durch das Wuuder der Sprachengabe verstand jeder der zahlreichen Versammelten aus den verschiedensten Nationen die Worte der Jnger unmittelbar, als ob sie in seiner Sprache geredet wrden, und so lieen sich noch an dem-selben Tage 3000 Neubekehrte taufen. Vergeblich suchten die aufgeschreckten Hupter der Juden das pltzlich entzndete Feuer zu dmpfen, die Apostel erklrten ihnen, da sie dem gttlichen Gebote mehr gehorchen mten als ihrem menschlichen. Die wunderbaren Heilungen, die vorzglich durch Petrus geschahen, sprachen noch beredter als seine Worte fr die Wahr-heit seiner Lehre und die Gemeinde mehrte sich bald auf 5000. Gtergemeinschaft war im Drange der ersten Liebe und begeisterter Aufopferung ohne Zwang eingefhrt worden; in Privatwohnungen wurde das heilige Opfer gefeiert, dabei aber fortwhrend der Tempel be-sucht; eingedenk der Weissagungen Christi erwarteten seine Jnger die nahe bevorstehende Katastrophe, den Untergang des jdischen Staates und die Zerstrung des Tempels als das Zeichen zur gnzlichen Lossagung vom jdischen Religionswesen und zur Selbstndigkeit der nunmehr gereiften Kirche. Durch die Einsetzung der Diakonen wurde eine neue Klasse von Kirchendienern einge-fhrt oder es begann die Gliederung und Abstufung der kirchlichen Gewalten, welche bisher in den Aposteln konzentriert gewesen waren. Die erste Hauptverfolgung, von den ergrimmten Pharisern und Sadduzern der die Kirche verhngt, brachte dem heiligen Stephanns den Martyrertod und bewirkte die Auswanderung vieler Glubigen, die nun den Samen des gttlichen Wortes in die nher gelegenen Provinzen trugen. Doch blieben die Apostel noch in Jerusalem zurck und nur Petrus und Johannes gingen nach Samaria, um den von dem Diakon Philippus Bekehrten den heiligen Geist durch die Handauflegung zu erteilen. Einer der eifrigsten Verfolger, der Schler der Phariser Saulus aus Tarsus, eilte eben nach Damaskus, um die dortigen Glubigen gefesselt nach Jerusalem zu führen, als Christus durch eine pltzliche und unmittelbare Offenbarung und Erleuchtung ihn zu einem Werkzeuge seiner Gnade umschuf und ihn seine wahre Bestimmung, als Christi auserwhlter Apostel Heiden und Juden das Evangelium zu verknden, erkennen lie. Doch war nicht er es, sondern der Fürst der Apostel, der den Heiden in der Person des Hauptmanns Cornelius die Pforten der Kirche ffnete. Bald entstand die zweite Stammkirche zu Antiochien, die nicht blo wie die zu Jerusalem aus Judenchristen, sondern auch aus bekehrten Heiden sich bildete, und hier wurde den Glubigen zuerst der Name Christen beigelegt. Zu Jerusalem wurde in
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer