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1. Freie und Hansestadt Hamburg - S. 12

1911 - Leipzig : Voigtländer
12 verner Staat geworden. Nur wenige deutsche Männer," uert ein Patriot jener Tage, weinten bei dem Untergange des Reichs; die meisten, und unter ihnen sehr Verstndige, waren froh, der Ausgaben fr Wien und Regensburg ber-hoben zu sein, und glaubten, Hamburg bleibe Hamburg immer-dar." Nur zu bald sollte sich zeigen, wie wehrlos das Hamburger Gemeinwesen dastand, wenn ihm kein mchtiges Reich Schutz und Rckhalt gewhrte. Kaum einen Monat nach der Schlacht bei Jena rckte der franzsische Marschall Mortier in Hamburg ein, und damit begann die Fremdherrschaft. Mit aller Schrfe wurde die Kontinentalsperre gegen England in Hamburg durchgefhrt. Aller Verkehr mit England war streng verboten, alles englische Eigentum in Hamburg wurde fr verfallen erklrt, Vergehungen gegen die kaiserlichen Anordnungen wurden mit Brandmarkung, Prgel, Galeerenstrafe, ja mit dem Tode bestraft. Der alte Handel Hamburgs war bald so gut wie vernichtet, der 300 Hamburger Seeschiffe lagen abgetakelt im Hafen. Dabei ward die Stadt den unerhrtesten Ausplnderungen der franzsischen Regierung preisgegeben. 1810 schwand auch der letzte Rest von Hamburgs Selbstndigkeit. Durch Dekret vom 13. Dezember wurden die ganze deutsche Nordseekste und damit auch die Hansestdte dem franzsischen Kaiserreiche einverleibt. Hamburg war eine sran-zsische Stadt geworden, die ein Munizipalrai mit dem Maire Dr. Abendroth an der Spitze verwaltete. Der erste Lichtblick in dieser dunklen Zeit war das 29. Bulletin aus Rußland, das der neu hoffenden Welt den Untergang der groen Armee verkndete. Wie in den Nachbarstdten kam es auch in Hamburg zu einzelnen Revolten, die zwar blutig unterdrckt wurden, aber doch die Fran-zosen bewogen, Hamburg zu verlassen, zumal die Russen heran-rckten. Wenige Tage nach dem Abmarsch der Franzosen zog unter dem Jubel der Bevlkerung Tettenborn an der Spitze einer Kosaken-schar in Hamburg ein. Hier hatten edle, unabhngige Männer, be-feelt von dem Wunsche, ihrer Stadt zu helfen, die Hamburger Brgerwehr gegrndet. Mettlerkamp1 war vor allem dabei ttig, ein Bleidecker und Verfertiger von Blitzableitern, den natrliche Anlage zum tchtigen Truppenfhrer machte, ferner der Buchhndler Fr. Perthes2, ein ebenso selbstloser wie kluger Patriot, der durch Wort und Schrift auf seine Mit-brger einwirkte. Diente die Brgerwehr dem Schutze Hamburgs, so sollte die Hanseatische Legion am Kampfe fr Deutschlands Befreiung teilnehmen. Leider whrte die Freude, endlich von dem Bedrcker frei zu fem, nicht lange. Hamburg stand allein, die er-wartete Hilfe der Verbndeten, besonders der Dnen, blieb aus. 1 Fr. Wille, Mettlerkamp. 2 C l. Perthes, Fr. Perthes' Leben.
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