Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Freie und Hansestadt Hamburg - S. 16

1911 - Leipzig : Voigtländer
16 ffnete sich tl^tten von neuem, wenn Hamburg dem Zollverein beitrat. Die offentttche Meinung tm Reiche wnschte den Beitritt Hamburgs; der polltrfchen Emlqung aller Deutschen sollte die wirtschaftliche ent-^^5 ertrat diesen Gesichtspunkt der nationalen Zolletnhetf des Reiches, als er 1880, um auf Hamburg einen Druck auszuuben, den Antrag bei dem Bundesrat einbrachte, Altona und die Unterelbe in das Zollgebiet einzuverleiben, Gebiete, die ihres enaen Zusammenhangs mit Hamburg wegen 1867 Zollausland geblieben waren. Der Senat sah etn, da diesem Drngen des deutschen Volkes gegenber die Freihasenstellung Hamburgs doch auf die Dauer nicht zu halten sei, und lie sich auf Verhandlungen mit dem Reiche ein. Durch den Brgermeister Dr. Versmann kam nach lngeren Verhand-ein Ausgleich zustande, der sowohl den nationalen Forderungen Deutschlands, als auch den wirtschaftlichen Interessen Hamburgs gerecht wurde. Hamburg trat m die Zollgemeinfchaft ein unter bestimmten, fernen Handel wahrenden Bedingungen. Nach dem Vertrage wird ftrena geschieden zwischen der zollinlndischen Wohnstadt Hamburg und einem zollauslandischen Hafen- und Lagerviertel, das lediglich dem Waren-verkehr dienen soll. Dieses Freihafengebiet, das durch Gitter und Zollwachtschiffe fest abgeschlossen ist, umfat eine Anzahl Elbinfeln und etn Stuck der Norderelbe mit einer Reihe der vorzglichsten Hafenanlagen. innerhalb diefes Gebiets herrscht vllig freier Verkehr ohne Zollkontrolle. Der Kaufmann kann die auslndischen Waren ins Frei-gebiet einfhren, sie dort lagern und umpacken und sie je nach Ge-legen^ett ms Ausland ober ins Inland (dann Zoll!) wieder verkaufen. Die gewaltigen Bauten, die zur Ausfhrung des Anschlusses Hamburgs an das deutsche Zollgebiet erforderlich waren, wurden mit einem Koitenaufwande von 100 Millionen, von denen das Reich 40 beisteuerte. innerhalb 5 Jahre vollendet. Ein ganzer Stadtteil wurde niedergelegt, der Elbstrom durch eine neue Brcke berspannt. Neue Dampffchtffhfen mit langen Ufermauern wurden diesseits, groe Hafenbecken fr See- und Fluschiffe jenseits der Elbe hergestellt. Unmittelbar an den Wasserstraen sind Schuppen und Speicher fr die Lagerung der Waren errichtet. Damit der Verkehr auf dem Elb-ftrorn au>' und abwrts sich frei bewegen kann, ist eine ganz neue breite Wasserstrae, der Zollkanal, gegraben worden, der in groem ogen um das Freihafengebiet herumfhrt. So kann z. B. ein Schiff, das ^aimng von Dresden nach Glckstadt bringt, Hamburg passieren, ohne da es ntig hat, ins Freigebiet berzutreten und beim Verlassen desselben sich der Zollrevision zu unterwerfen. Am 15. Oktober 1888 wurde der Anschlu Hamburgs an das Zollgebiet vollzogen, und am 29. Oktober hat Kaiser Wilhelm Ii. bei der feierlichen Schlu-ftetnlegung selbst den Schlustein eingefgt. Seine drei Hammerfchlge begleitete er mit den Worten Zur Ehre Gottes, zum Wohle des Vaterlandes, zum Segen Hamburgs!" Pierersche Hofbuchdruckerei Stephan Geibel & Co. in Altenburg.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer