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1. Die vaterländische Geschichte für Elementarschulen - S. 36

1882 - Kreuznach : Voigtländer
/ — 36 — sie durch ganz Deutschland verbreitet, und allerorten sprach man von dem Mönche in Wittenberg und was noch aus der Sache werden möchte. Sobald der Papst von dieser Bewegung hörte, ließ er Luther auffordern, einen Widerruf zu thun. Aber Luther weigerte sich deß und griff außer dem Ablaß nun auch andere Satzungen der katholischen Kirche an. „Nicht der Papst in Rom", sprach er, „sondern Jesus Christus allein ist das Haupt der Christenheit." Da that ihn der Papst in den Bann. Luther aber zog mit einer großen Schar von Studenten und Magistern vors Thor von Wittenberg, ließ dort ein Feuer anschüren und warf vor allem Volk den päpstlichen Bannbrief in die Flammen. Hiermit sagte er sich vom Papste völlig los. 3. Luther auf dem Reichstage zu Worms (1521). — Nicht lange darnach hielt der Kaiser Karl V. einen glänzenden Reichstag in der Stadt Worms am Rhein. Und der Kaiser ließ Luther, dem er freies Geleit versprach, herbei holen, daß er sich vor Kaiser und Reich verantworte. Als Luther vor die Reichsversammlung trat, fragte man ihn, ob er die Lehren, welche er in seinen Schriften verkündete, widerrufen wolle. Er aber antwortete: „Es sei denn, daß ich mit Zeugnissen der heiligen Schrift überwunden werde, so kann und will ich nicht widerrufen. Hier stehe ich, ich kann nicht anders, Gott helfe mir! Amen." Diese kühne Rede verletzte seine Gegner so sehr, daß die heftigsten derselben in den Kaiser drangen, er möge dem hartnäckigen Ketzer das sichere Geleit brechen und ihn gefangen nehmen. Doch der Kaiser erklärte: „Und wenn in der ganzen Welt keine Treue zu finden wäre, so muß sie doch beim deutschen Kaiser sein." So konnte Luther unter kaiserlichem Schutze von Worms abreisen. Gleichwohl erklärte der Kaiser sich fest entschlossen, Luthers Lehre auszurotten. Er sprach über Luther die Reichs acht aus. Niemand, so hieß es in dem kaiserlichen Schreiben, solle den gottlosen Ketzer hausen, Höfen, ätzen und tränken; wer ihn finde, solle ihn zur Bestrafung einliefern. 4. Luther auf der Wartburg. — Luther aber war schon in Sicherheit. Sein Landesherr, der Kurfürst Friedrich der Weise von Sachsen, hatte es veranstaltet,
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