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1. Zeit- und Lebensbilder aus der deutschen und preußischen Geschichte - S. 85

1911 - Dresden : Huhle
— 85 — ein Huhn gegen 16 Mark, eine Runkelrübe etwa 3 Mark. Trotzdem ergab sich Paris noch immer nicht. Da begannen die Deutschen Paris mit den großen Belagerungsgeschützen,. die eben aus Deutschland eingetroffen waren, Zu beschießen, auch schlugen sie den letzten Ausfall der Pariser Armee siegreich zurück. Nun mußte Paris am 28. Januar 1871 die Tore öffnen. Daraus ward ein Waffenstillstand geschlossen, und ein Teil der deutschen Heere hielt am 1. März seinen Einzug in Paris. Der sächsische Kronprinz Albert aber blieb mit seinem Heere vor Paris, als die anderen 'Truppen schon nach Hause zogen. 6. Der Friede. Am 10. Mai 1871 ward endlich der Friede zu Frankfurt a. M. geschlossen. Deutschland erhielt Elsaß-Lothringen und <5000 Millionen Franken Entschädigung. Solange diese Summe noch nicht bezahlt war, blieb ein deutsches Heer in Frankreich. Die Deutschen hatten über auch große Verluste an Menschenleben gehabt. Gegen 30 000 junge Krieger waren im Feindesland gefallen. 90 000 waren verwundet, 12 000 waren vermißt oder gefangen. Den Verwundeten, die erwerbsunfähig blieben, bewilligte man Pensionen oder Gnadengehälter. Das dazu nötige Geld nahm man von den Kriegskosten. Den Gefallenen aber setzte man Denkmäler, und am Sedantage gedenkt man ihrer in Wehmut und mit herzlichem Danke. Das neue Deutsche Reich unter Kaiser Wilhelm dem Gro&en, 1. Die denkwürdige Errichtung des deutschen Kaisertums. Seit 1806 hatte Deutschland keinen Kaiser mehr. Schon im Jahre 1848 hatten die Deutschen einen Kaiser verlangt, aber der damalige König von Preußen mochte sich nicht diese Dornenkrone aufs Haupt setzen. So blieb das Sehnen des deutschen Volkes nach Einigung des Reiches unerfüllt. Der Krieg von 1866 brachte wohl die halbe Einigung, Len Norddeutschen Bund, aber noch stand Süddeutschland fern. Der Krieg von 1870 aber brachte außer der Wiedererwerbung von Elsaß-Lothringen noch einen viel köstlicheren Gewinn, die volle Einigung Deutschlands. Kaiser Wilhelm i. Aus der Waffenbrüderschaft, die sich so glänzend bewährt hatte, sollte die staatliche Einheit hervorsprießen. Die Deutschen wollten Hinfort ein einig Volk von Brüdern sein. Schon nach der Schlacht bei Sedan verlangte man einhellig die Wiederaufrichtung Les Deutschen Reiches, und selbst die Fürsten stimmten dem bei. Fürst Bismarck, der große Staatsmann Wilhelms, führte die Verhandlungen und brachte das Einigungswerk bald zustande. Die süddeutschen Fürsten erklärten ihren Anschluß an den Norddeutschen Bund. Das neue Reich mußte nun •auch ein neues Oberhaupt erhalten. Nur der ruhmgekrönte König von Preußen konnte der würdige Träger der deutschen Kaiserkrone sein, und er war auch bereit, den Herzenswunsch des deutschen Volkes und seiner erlauchten Fürsten Zu erfüllen. Ant 18. Januar 1871 wurde die Wiederaufrichtung des deutschen Kaisertums im schönen Schlosse zu Versailles bei Paris verkündet.
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