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1. Zeit- und Lebensbilder aus der alten Geschichte - S. 2

1899 - Dresden : Huhle
— 2 — erbauten die alten Ägypter Dämme, Wassergräben, Sammelbecken und Schöpf-räder. So ward Ägypten zur berühmten Kornkammer des Morgenlandes, die nicht allein das eigne Land, sowie die Nachbargebiete, sondern auch später Griechenland und Italien mit Getreide versorgte. Auch das Handwerk stand schon von alters her in hoher Blüte. Die Weber fertigten kostbare Teppiche und prachtvolle Gewänder (die weiße Seide Josephs). Aus der Papierstaude gewann man Papier, Taue und selbst Kleider. Man verstand auch, Thon, Glas, Holz, Leder und Metalle kunstvoll zu verarbeiten. Der Nil samt seinen schiffbaren Kanälen begünstigte den Handel ungemein. Die Viehzucht war verachtet, und die Schweinehirten durften nicht einmal einen Tempel betreten. Infolge der außerordentlichen Fruchtbarkeit des Landes und des regen Fleißes feiner Bewohner war Ägypten dicht bevölkert und mit zahlreichen Städten und Dörfern übersäet. In Oberägypten lag das prächtige Theben mit seinen hundert Thoren, in Mittelägypten Memphis (Kairo), und in dem Marschlande Unterägypten ober Gosen Sai§7ipäter ward hier die berühmte Handelsstadt Alexandria gegründet. Nur an Holz fehlte es, weshalb Ägypten lange Zeit keine bedeutende Handelsflotte erbauen konnte, bis es später aus den Wäldern asiatischer Länder sich seine Schiffe erbaute, die im Mittelmeere und ostwärts nach Arabien und Indien verkehrten. 3. Die Baukunst. Wahrhaft Großes leisteten die Ägypter in der Baukunst. Noch heute erregen ihre großartigen Bauten die Bewunderung aller. Am berühmtesten sind die oben spitz zulaufenden Dyramiden (etwa 60), die riesenhaften Grabstätten der ägyptischen Könige. Sobald ein König auf den Thron gelangte, begann er mit dem Bane, der daher um so höher und größer wurde, je länger der Herrscher lebte. An der größten, der Cheopspyramide bei Gizeh, die noch heute beinahe 137 m hoch ist, obgleich der"obere Teil fehlt, sollen 100 000 Menschen über 30 Jahre lang gearbeitet haben. In ihr hätte die Peterskirche in Rom völlig Platz, und aus ihren Steinen könnte man ganz Deutschland mit einer mannshohen Mauer umspannen. In der Grabkammer, die sich im Innern befand, wurde dann der König bestattet. Ebenso staunenswürdig ist das gewaltige-Labyrinth (d. H. Jrrgang); es bestand ans 12 Hofen und 3000 Zimmern, von denen sich die eine Hälfte unter der Erde befand. Ohne Führer konnte sich niemand in diesem Riesenpalaste zurecht finden. Die ^Katakomben waren Begräbniskammern, die tief in die Felsen des libyschen Bergkammes gehauen und durch Treppen und Gänge miteinander verbunden wurden. Prachtvolle Tempel bildeten die schönste Zierde der Städte, namentlich der alten Königsstadt Theben. Sie bestanden aus einem unbedeckten Vorhofe, dem Heiligen und dem dunklen Allerheiligen, worin sich das Götterbild befand. Vor dem Tempel zeigten mächtige, viereckige, 20 — 50 ra hohe Obelisken oder Spitzfäulen, welche ans einem einzigen Granit- oder Porphyrblocke gehauen waren, auf den Sonnengott, während die wundersamen Sphinxe auf beiden Seiten des Zuganges aus einem Löwenleibe und einem Menschenhaupte zusammengesetzte Sinnbilder der Könige und Götter darstellten. In sämtliche Denkmäler und Wände meißelten die Ägypter ihre Bilderschrift, die darum ihren Namen /Hieroglyphen, d. h. heilige Eingrabungen, mit vollem Rechte trägt.
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