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1. Zeit- und Lebensbilder aus der alten Geschichte - S. 12

1899 - Dresden : Huhle
— 12 — 4. Die olympischen Spiele. Gleich dem Orakel zu Delphi vereinigten die olympischen Spiele alle Griechen. Sie wurden aller vier Jahre in Olympia an der Westküste des Peloponnes zu Ehren des Zeus abgehalten. Aller Waffenlärm und Streit ruhte. Herolde luden das gesamte Volk der Griechen ein. Aus allen Teilen strömten die festlich geschmückten Scharen herbei. Ein buntes Leben herrschte in dem sonst so stillen Olympia, das jetzt von der Freude und Lust lebensfroher Menschen wiederhallte. Den Höhepunkt des ganzen Festes bildeten die Spiele. Auf hohen Ehrensitzen saßen die Preisrichter im Purpurmantel und Lorberkranz. Die Spieler mußten sich mindestens zehn Monate durch Übungen und Fasten darauf vorbereitet haben. Zuerst traten die Wettläufer auf und jagten nach dem Ziele. Jubelnd ward der Sieger ausgerufen. Dann folgte der Faustkampf, bei dem es nicht an Wunden fehlte. Sodann erschienen die Ringkämpfer und die Weitspringer. Zuletzt zeigten die Speer- und Diskuswerfer ihre Kraft. Der Diskus (verwandt mit Tisch) war eine schwere, runde Metallscheibe. Es gab auch Wagenrennen mit Zwei- und Viergespann. Oft zerschellte beim Umlenken der Wagen, während der Rosselenker weithin in den Sand geschleudert ward. Durch alle diese Spiele und Übungen, die man in der Heimat im Gymnasium ausführte, sollte der Leib gestählt, die Gesundheit gekräftigt, Hand, Fuß, Auge und Geist geübt werden. In den Zwischenzeiten hielten Redner ihre Vorträge, Sänger trugen ihre Lieder und Dichter ihre Werke vor, während Maler und Bildhauer ihre neuesten Kunstwerke ausstellten. Fünf Tage lang währten die Spiele. Jeder Sieger erhielt zunächst einen Palmzweig, am Schlüsse des Festes aber einen Olivenkranz. So einfach dieser Preis war, so hoch ward er geachtet. Im Triumphe zog der Sieger in seine Vaterstadt ein; Dichter feierten seinen Namen in herrlichen Gesängen, er war ebenso berühmt wie ein Feldherr, der eine Schlacht gewonnen hatte. 5. Herkules. Die Griechen verehrten zahlreiche Göttersöhne oder Halbgötter. Der berühmteste aller dieser war der Sonnenheld Herkules, der gleich Simson viele große Thaten vollbrachte. Schon in seiner Wiege erwürgte er zwei Schlangen. Als Jüngling kam er einst an einen Scheideweg. Da erschienen ihm zwei Göttinnen. Die Göttin des Lasters versprach ihm ein Leben voller Freude und Wonne. Die Göttin der Tugend aber verhieß ihm zwar viel Mühe und Gefahr, dafür aber auch Ruhm bei den Göttern und Menschen und ein unsterbliches Leben. Rasch entschlossen stieß der Jüngling das Laster von sich und reichte der Tugend die Hand. Zuerst erwürgte er mit seinen bloßen Händen einen ungeheuren Löwen, dessen Fell gegen jeden Pfeil unverletzbar war. Sein Fell hing er sich als Panzerkleid um und benutzte den Kopf des Löwen als Helm. Hierauf tötete er die neunköpfige lernäifche Schlange oder Hydra, welche ungeheuren Schaden unter den Herden angerichtet hatte. Da ihr sogleich an Stelle des einen abgehauenen Kopfes zwei neue nachwuchsen, so sengte er die Wunde mit einem brennenden Baume. Mit ihrem Gifte aber vergiftete er seine Pfeile. Darnach reinigte er den Stall des Königs Augias, in welchem 30 Jahre lang 3000 Rinder gewesen waren, an einem Tage, indem er einen Fluß hineinleitete. Sodann fing er eine Hirschknh mit goldenen
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