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1. Kleine deutsche Geschichte in didaktischer Bearbeitung - S. 29

1893 - Erfurt [u.a.] : Bacmeister
— 29 — suchte sich jeder auf eigene Faust Recht zu verschaffen (Faustrecht). Da aber der Rechthabende nicht immer zugleich der Stärkere ist, so blieb manche Frevelthat ungerecht. Zudem benutzten viele träge und gewissenlose Leute die Gelegenheit, auf bequeme Weise Geld und Gut zu erlangen. Raubritter plünderten die Handelszüge der Kaufleute auf dem Lande, Seeräuber die Handelsschiffe auf dem Meere; niemand war seines Eigentums und Lebens sicher. Im Jahre 1273 endlich wählten die deutschen Fürsten den Grafen Rudolf von Habsburg zum Kaiser; auch dehnten sich inzwischen die heilige Feme und der Bund der Hansa immer weiter aus, so daß die Sicherheit im Lande wieder mehr und mehr zunahm. Während vor dem Interregnum die Kaiserwürde gewöhnlich in einem Fürstenhause bis zu dessen Aussterben fortgeerbt hatte, folgten nach dieser Zeit Herrscher aus den verschiedensten Geschlechtern aufeinander. Besser wurde es damit freilich nicht; aber die deutschen Fürsten und Könige zeigten doch immer mehr das Bestreben, sich von dem schmachvollen römischen Joche und von der verderblichen, krankhaften Sehnsucht nach dem Süden zu befreien. Gleich Rudolf von Habsburg ging nicht mehr nacb Italien. Im Jahre 1338 erklärten die deutschen Fürsten sogar: wer rechtmäßig zum Kaiser gewählt ist, bedarf der Bestätigung des Papstes nicht, und dieser Beschluß wurde 1356 durch ein Reichsgrundgesetz, die goldene Bulle, befestigt und erweitert. Geendet nach langem, verderblichem Streit, War die kaiserlose, die schreckliche Zeit, Und ein Richter war wieder auf Erden. Nicht blind mehr waltet der eiserne Speer, Nicht fürchtet der Schwache, der Friedliche mehr Des Mächtigen Beute zu werden!
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