Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Leitfaden der brandenburgisch-preussischen und deutschen Geschichte - S. 12

1874 - Berlin : Schultze
12 bestand er unerbittlich auf die Zertrümmerung der Weifenmacht, und Heinrich behielt nur Braunschweig und Lüneburg. Zum sechsten Male zog Friedrich nach Italien, um seinen Sohn Heinrich mit der reichen Erbin von Neapel^und Sicilien zu vermählen. Da inzwischen Jerusalem (durch die Schlacht bei Liberias 1187) wieder in die Hände der Ungläubigen gefallen war, so unternahm Friedrich Barbarossa im Verein mit Philipp Ii. von Frankreich und Richard Löwenherz von England den dritten Kreuzzug; doch konnte Jerusalem nicht erobert werden, da Friedrich in dem Flusse Saleph, den er durchreiten wollte, 1190 ertrank, und Philipp und Richard sich veruneinigten. In Deutschland wollte man anfänglich nicht an den Tod Friedrichs glauben, und es entstand die Sage, daß er im Kisshäuser verzaubert schlafe und der Wiedererstehung der Herrlichkeit des Reiches harre. Heinrich Vi. 1190—1197, nicht so tüchtig und edel, wie sein Vater, setzte seine Ansprüche auf Neapel nach mannigfachen, grausam durch-gefochtenen Kämpfen durch, doch starb er bald darnach plötzlich und hinterließ nur einen dreijährigen Sohn, Friedrich. Daher wählte die hohen-staufische Partei Heinrichs Bruder, den Herzog Philipp von Schwaben 1197—1208, die welfische aber einen Sohn Heinrichs des Löwen, Otto Iv. von Braunschweig 1197—1215. Letzterer fand erst allgemeine Anerkennung, als Philipp von Schwaben 1208 ermordet wurde. Bald jedoch gerieth Otto mit dem Pabste in Streit und legte, als er in den Bann gethan wurde, 1215 die Regierung nieder. Friedrich Ii. 1215—1250, Barbarossa's Enkel, war von seinem Vormunde, dem Pabst Innocenz Iii., als Gegenkaiser gegen Otto Iv. aufgestellt. Doch gerieth auch er sehr bald mit dem Pabste in Streit und wurde in den Bann gethan. 1228 unternahm er endlich als Gebannter den versprochenen Kreuzzug und eroberte Jerusalem; (doch ging dasselbe bereits 1244 wieder verloren). Nach Italien zurückgekehrt, vertrieb er die in seine Länder eingedrungenen päbstlichen Truppen und zwang den Pabst, ihn vom Banne loszusprechen. Während nun Friedrich bemüht war. Ordnung und Ruhe in Deutschland herzustellen und das Faustrecht zu unterdrücken, erhoben sich die lombardischen Städte, vom Pabste angestachelt, wider ihn. Er schlug sie zwar 1237 bei Eortenuova; doch sprach der Pabst Bann und Absetzung über ihn aus. In Folge dessen wählten die deutschen Fürsten 1246 Heinrich Raspe von Thüringen, und als dieser besiegt bald starb, Wilhelm von Holland 1247—1256 als Gegenkönig. Dennoch behauptete sich Friedrich siegreich bis zu seinem Tode. Er starb, von Gram und Kummer gebeugt, 1250 in Italien. Während der Regierung Friedrichs Ii. drangen auch die Mongolen unter Dschingis-Ehan in Deutschland ein, siegten 1241 bei Liegnitz über ein fünfmal kleineres deutsches Heer, erlitten aber dabei solche Verluste, daß sie ihren Sieg nicht zu verfolgen wagten. Konrad Iv. 1250—1254, Friedrichs Sohn, tonnte weder in Deutschland, noch in Italien sein Recht und Ansehen zur Geltung bringen. Für seinen 2jährigen Sohn Konradin übernahm zwar sein Stiefbruder Manfred die Vormundschaft; doch fiel er in der Schlacht bei Ben event 1266 und Graf Karl von Anjou wurde vom Pabst mit Sicilien belehnt. Als Konradin herangewachsen, sein Erbe wiedergewinnen wollte.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer