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1. Leitfaden der brandenburgisch-preussischen und deutschen Geschichte - S. 30

1874 - Berlin : Schultze
30 schwelten, empörten sie sich, 1618 unter Anführung^ des Grafen Thurn. Während dieser Unruhen starb Kaiser Mathias. «Lein Nachfolger, der strengkatholische Ferdinand Ii. 1619—1637, welcher bereits in seinen Erblanden den Protestantismus unterdrückt hatte, wurde von den Böhmen nicht anerkannt; sie wählten vielmehr den Kurfürsten Friedrich V. von der Pfalz zum Könige. Dieser wurde indeß 1620 am weißen Berge bei Prag geschlagen, seiner Länder beraubt und geächtet. An Böhmen nahm Kaiser Ferdinand blutige Rache. Die evangelische Lehre wurde ausgerottet , viele Edlen hingerichtet, Tausende vertrieben. Darnach suchte der Kaiser die evangelische Lehre auch in den übrigen protestantischen Ländern zu unterdrücken. Vergebens suchten einige kleinere protestantische Fürsten, Graf Ernst von Mansfeld, Markgraf Georg Friedrich von Baden-Durlach und Christian, Herzog von Braunschweig den kaiserlichen Heeren zu widerstehen. Sie wurden von dem kaiserlichen Feldherrn Tilly, Georg Friedrich 1622 bei Wimpfen, Christian von Braunschweig 1623 bei L>tadtloo geschlagen, Graf Ernst von Mansfeld aber nach den Niederlanden getrieben. Die erledigte Pfalz mit der Kurwürde erhielt mm das Haupt der katholischen Liga, Maximilian von Baiern. 2. Dänisch-niedersächsischer Krieg 1625—1630. Jetzt erhoben sich die Stände des bedrohten niedersächsischen Kreises unter Anführung des Königs Christian Iv. von Dänemark. Aber auch der Kaiser hatte durch Albrecht von Wallenstein, einen reichen böhmischen Edelmann (geb. 1583 zu Prag), ein eigenes Heer werben lassen (bis dahin war der Krieg ausschließlich durch die Truppen der Liga geführt worden). Wallenstein brach 1625 in Niedersachsen ein, schlug Ernst von Mansfeld bei Dessau 1626 und zwang ihn zum Rückzug durch Schlesien nach Ungarn, wo er bald darauf starb. Inzwischen hätte auch Tilly Christian Iv. 1626 bei Lutter am Barenberge besiegt. Tilly und Wallenstein durchzogen nun vereint das dänische Gebiet. Holstein, Schleswig und Jütland wurden erobert, die Herzöge von Mecklenburg vertrieben, Pommern und Brandenburg furchtbar verheert. Nur Stralsund, von Schweden und Dänemark unterstützt, vermochte Wallenstein erfolgreich zu widerstehen. Christian Iv. wurde zum Frieden von Lübeck 1629 gezwungen. Für seine Kriegskosten erhielt Wallenstein vom Kaiser die Herzogtümer Friedland und Sagan sowie Mecklenburg, dessen Herzöge geächtet worden waren. Der Kaiser aber, jetzt unumschränkter Herr in Deutschland, erließ 1629 das Rest i tutionsedic t, nach welchem die Protestanten alle seit 1555 eingezogenen Kirchengüter herausgeben sollten. 3. Der schwedische Krieg 1630—1636. Durch die allgemeinen Klagen, selbst der katholischen Fürsten und Stände über Wallenstein bewogen, setzte der Kaiser diesen 1630 ab. Aber das Restitutionsedict hielt 'er ausrecht. Da eilte der heldenmüthige König Gustav Adolf von Schweden, von Frankreich bewogen und unterstützt, seinen bedrängten Glaubensgenossen in Deutschland zu Hülfe. Am 24. Juni landete er mit 15000 Mann an der pommerfchen Küste, trieb die Kaiserlichen vor sich her und zwang Pommern und Brandenburg, sich ihm anzuschließen. Durch die Unterhandlungen mit Georg Wilhelm von Brandenburg aufgehalten, kam er indeß zu spät, um die Stadt Magdeburg zu retten. Sie wurde am 10/20. Mai 1631 von Tilly erobert und grauenvoll zerstört. Nun schloß sich auch der Kurfürst von Sachsen an Gustav Adolf an, und dieser besiegte Tilly 1631 bei
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