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1. Leitfaden der brandenburgisch-preussischen und deutschen Geschichte - S. 53

1874 - Berlin : Schultze
53 standen gegen Frankreich, auf dessen Seite Baiern, Würtemberg und Baden getreten war. Rasch überschritt Napoleon mit 5 Heeren den Rhein, zwang den österreichischen General Mack, sich mit 24.000 Mann bei Ulm zu ergeben, und vertrieb die Oesterreicher aus Baiern. Inzwischen hatte sich ein russisches Heer mit den Oesterreichern vereinigt; doch wurden beide in der berühmten'dreikaiserschlacht bei Austerlitz am 2. Dezember 1805 so vollständig geschlagen, daß Oesterreich im Frieden zu Preßburg (26. Dezember) Venedig, Tyrol und den Breisgau abtrat. — Nun stiftete Napoleon am 12. Juli 1806 den Rheinbund, dem außer Baiern und Würtemberg, die zu Königreichen erhoben wurden, noch 14 kleinere deutsche Fürsten unter dem Protectorate Napoleons beitraten. Franz H. erklärte (am 6. August 1806) das deutsche Reich für aufgelöst, dankte als deutscher Kaiser ab und nannte sich Franz I. Kaiser von Oesterreich (1806-1835). Friedrich Wilhelm Iii. 1797—1840. Friedrich Wilhelm Hl., Friedrich Wilhelms Ii. ältester Sohn, geboren am 3. August 1770 zu Berlin, zeichnete sich frühzeitig durch Arbeitsamkeit, Pünktlichkeit und Ordnungsliebe aus. Frei von jeglichem Stolz und Hochmuth, ein Feind alles Glanzes, war er ein Muster von Einfachheit, Bescheidenheit und Frömmigkeit. Durch seine Ehe mit der schönen, edlen und geistreichen Königin Luise gab er seinem Volke ein seltenes Beispiel und Vorbild einer wahrhaft geheiligten Ehe. Am 16. November 1797 bestieg Friedrich Wilhelm Iii. den Thron seiner Väter. Sofort wurden die Günstlinge seines Vaters entfernt, der Minister Wöllner entlassen, das Religionsedict von 1788 aufgehoben und Duldung in Sachen der Religion eingeschärft. D.-s kurz zuvor wieder eingeführte Tabacksmonopol wurde abgeschafft, das karge Gehalt der Beamten und Soldaten erhöht, Armenhäuser, Schulen und Kirchen erbaut, Kanäle gegraben, Chausseen und Colonieen errichtet. Ueberall wurde die größte Ordnung und die weiseste Sparsamkeit eingeführt, fo daß bis zum Jahre 1806 trotz der vielfachen Verbesserungen, auf die 26 Millionen verwendet wurden, dennoch 23 Millionen Schulden getilgt werden konnten. Aeußerst verwickelt waren die politischen Verhältnisse Europas, als Friedrich Wilhelm den Thron bestieg. Getreu dem Versprechen der Neutralität, zu der sich sein Vater im Frieden zu Basel verpflichtet hatte, blieb er bei dem Kriege, den England, Oesterreich und Rußland 1799—1801 gegen Frankreich führten, nnbetheiligt, und erhielt im Frieden zu Luneville 1806 als Entschädigung für seine jenseits des Rheines abgetretenen Besitzungen die Bisthümer Hildesheim und Paderborn, Theile des Erzbisthums Mainz und des Bisthums Münster. Selbst als Napoleon sich 1804 zum Kaiser von Frankreich hatte erklären lassen, und widerrechtlich Hannover besetzte, trat Friedrich Wilhelm dem Bündniß, welches England, Rußland,
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