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1. Leitfaden der brandenburgisch-preussischen und deutschen Geschichte - S. 57

1874 - Berlin : Schultze
57 6. Juli zum Frieden von Wien, 14. Od., in welchem Franz I. in die härtesten Bedingungen willigen mußte. Durch diesen Frieden wurden auch die Tyroler, welche sich unter Hofer und Speckbacher von der verhaßten Herrschaft der Baiern befreien wollten, preisgegeben. Der Aufstand, der bis dahin mit großem Glücke geführt worden war, wurde nun bald gedämpft. Speckbacker und andere Führer flohen; Hofer aber wurde gefangen genommen und 1810 in Mantua erschossen. Gleichzeitig hatten in Ncrddeutschland mit demselben unglücklichen Erfolge einige Helden (Schill, Herzog von Braunschweig) auf eigene Faust den Kampf gegen die Franzosen unternommen. So war fast ganr Europa Napoleon unterworfen, oder doch von ihm abhängig. Nur England, dessen Seehandel er durch die (Kontinentalsperre (1806) vergebens zu untergraben suchte, und Rußland, wagten es, ihm Widerstand entgegen zu setzen. Darum beschloß er, zunächst Rußland niederzuwerfen. Mit 600,000 M., zu denen alle verbündeten Fürsten Hülsstruppen (Preußen 20,000 M.) stellen mußten, überschritt Napoleon am 24. und 25. Juni 1812 den Niemen. Trotz der tapfersten Gegenwehr schlug er die Russen am 18. August bei Smolensk und am 7. September an der Moskwa und zog am 14. September in das menschenleere Moskau ein. Allein der unerwartete, schreckliche Brand dieser Stadt zwang ihn zu dem unglücklichen Rückzüge, auf welchem die große Armee theils durch die entsetzliche Kälte (26—30"), theils durch Hunger, theils durch das Schwert der russischen Reitern, die ihnen stets auf den Fersen saß, gänzlich aufgerieben, wurde. Kaum 20,060 M. erreichten die Grenze Deutschlands. Erschütternd durchstog die Kunde von dem jammervollen Ende der großen Armee das preußische Vaterland, und in aller Herzen kam die freudige Ueberzeugung, daß die Stundender Befreiung geschlagen habe. Den ersten Schritt dazu that der General. Bork, der Führer des preußischen Hülsscorps, welches unter dem Marschall Macdonald die Nachhut des französischen Heeres bildete. Er schloß nämlich mit dem russischen General Diebitsch am 30. Dezember in der Poscheruner Mühle auf eigene Verantwortung einen Waffenstillstand ab. Der König mißbilligte zwar für jetzt noch diesen Schritt, weil er noch von Feinden umringt war; doch erließ er schon am 3. Februar 1813 seinen ersten Aufruf an sein Volk. Nachdem er darauf am 28. Februar mit Rußland das Blind niß von Kalisch geschlossen hatte, dem bald England und Schweden beitraten, erklärte er am 17. März Frankreich den Krieg. Gleichzeitig erließ er den zweiten Ausruf an sein Volk und errichtete die Landwehr und den Landsturm, so daß ganz Preußen unter den Waffen stand. Die edelste Begeisterung durchglühte Aller Herzen; die Schmach des Vaterlandes auszulöschen, eilten Jung und Alt herbei; Schüler, kaum dem Knabenalter entwachsen, Studenten, Gelehrte, Künstler, Kaufleute und Hand-
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