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1. Grundriß der deutschen und bayrischen Geschichte - S. 51

1878 - Würzburg : Stahel
§ 23. Friedrich I. 51 barossa" nannten, einnehmende Gesichtszüge. Seine ganze Erscheinung war majestätisch, eines Königs würdig. Sein echt deutscher Geist war für alles Schöne und Erhabene empfänglich und steuerte mit Krast und Gerechtigkeit seinen klar erkannten Zielen zu: a) das deutsche Volk zu voller Einigung zu bringen; b) in Italien die deutsche Oberhoheit zu sichern. In Verfolgung der letzteren Aufgabe fand er denn auch lange Zeit die willigste Unterstützung der ganzen Nation und ihrer Fürsten; denn jene war für ein starkes Königtum begeistert, diese aber waren mit den Plänen eines Herrschers vollkommen einverstanden, der im Auslande eine feste Stütze suchte und von Vergrößerung der eigenen Hausmacht in Deutschland absah. Das ganze Leben dieses' großen Kaisers spann sich ab in erbitterten Kämpfen gegen die lombardischen Städte, gegen den talentvollen Papst Alexander und die Normannen Unteritalien's. 2. Römerzüge. In Italien hatten die durch ihren Handel reich und mächtig gewordenen Städte meist demokratische Verfassungen angenommen. Friedrich I. war nun bestrebt, das kaiserliche Ansehen wider* herzustellen : a) durch Zurückgewinnung der verloren gegangenen Regalien oder Königsrechte; b) durch Zurückweisung der kirchlichen Uebergriff'e. Darum unternahm er seine Römersarten. a) Erster Römerzug 1154—1155. Friedrich hielt bei seiner 1154. Ankunft in Italien einen Reichstag auf den roncalischen Feldern bei Piacenza, auf welchem mehrere Städte, so So dt, über die Bedrückungen der stolzen Stadt Mailand Klage fürten. Der Kaiser fülte sich jedoch zur Bestrafung dieser Stadt nicht stark genug und äscherte bloß einige mit ihr verbündete kleinere Städte ein. Nach der Krönung in Pavia, erlangte Friedrich gegen Auslieferung des künen Arnold von Brescia an Hadrian Iv. auch die Kaiserkrone 1155. Ein bei der Kaiserkrönung ausgebrochener 1155 Aufstand ward durch Heinrich d. Löwen blutig niedergeschlagen. Auf dem Rückwege aber drohete dem Kaiser bei der Veroneser Klause eine noch größere Gesar. Dort war ihm nämlich durch Lombarden unter dem Ritter-Alberich ein Hinterhalt gestellt worden. Da erstieg der tapfere Pfalzgraf Otto von Wittelsbach mit 200 künen Männern die Höhen, nahm die Wegelagerer gefangen und rettete so das Heer vor großer Schmach. 1156 wurde Heinrich dem Löwen für die dem Kaiser geleisteten guten Dienste das Herzogtum Bayern wider zugesprochen, wo er 1158 München als Stadt gründete. Zugleich unterwarf Heinrich zum Vorteile des Christentums und des Reiches die oby-tnttschen Fürsten in Mecklenburg und gründete ferner Lübeck. Heinrich Jasomirqott wurde für die Abtretung Bayeru's dadurch entschädigt, dass ihm die um das Land zwischen Inn und Enns vergrößerte Ostmark als ein erbliches Herzogtum verlieben wurde. ’ 1157 ward Boleslaw von Polen, welcher sich vom Reiche völlig unabhängig wänte, unterworfen; dagegen erlangte Böhmen die Königswürde, weil es den Kaiser gegen Polen unterstützt hatte. Im gleichen Jare wurde Burgund fester an das Reick gefesselt, indem der Kaiser Beatrix, eine Burgunderin, heiratete. b) Zweiter Römerzug 1158—1162. Der zweite Zug nach Italien galt Mailand und wurde mit einem Heere von 180000 Mann angetreten. 1158 Schon nach kurzer Belagerung kapitulirte die wenig vorbereitete Stadt und erhielt Verzeihung 1158. Auf den roncalischen Feldern wurden alsdann dem Kaiser durch Bologneser Rechtsgelehrte die Rechte der weströmischen Kaiser zugesprochen. Auch die Mailänder nahmen die roncalischen Beschlüsse an, 4* 1155 ■1162
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