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1. Grundriß der deutschen und bayrischen Geschichte - S. 164

1878 - Würzburg : Stahel
164 § 75. Krieg Oesterreichs gegen Frankreich. Friede zu Schönbrunn 1809. Salzburg, das Jnnviertel, Westgalizien, Lllyriew gehen für Oesterreich verloren, welches auch dem Kontinentalsystem beitritt. a) Ursachen: Der schiefe Stand der Napoleonischen Sache in Spanien^ namentlich die heldenmütige Verteidigung von Saragossa durch Palafox 1808—1809, weckte allenthalben in Europa den Volksgeist und munterte Oesterreich, das auf die patriarchalische Anhänglichkeit seiner Völker, wie auf die Unterstützung der deutschen Staten rechnete, zu einem neuen Vers-suche gegen Frankreich auf (großartige Rüstungen; Ausruf an das deutsche Volk). b) Ausbruch: Napoleon kehrte daher im Januar 1809 aus Spanien zurück und forderte von Oesterreich Einstellung der Rüstungen. Kaiser Franz erklärte nun den Krieg, und fast gleichzeitig rückten Erzherzog Ferdinand-in Warschau, Erzherzog Karl in Bayern und Erzherzog Johann in Italien ein. c) Verlauf: Aber so groß auch diese Anstrengungen waren, die Stunde der Erlösung hatte noch nicht geschlagen. Vielmehr ermöglichten die mit dem Rückzug Karl's endigenden Treffen von Abensberg, Landshut, Regensburg und Eckmühl den Einzug Napoleon's in Wien 1809. Zwa^ erlitt der bis dahin Unbesiegte durch Karl bei Aspern und Eßlingen 1809 eine Niederlage; doch wurde dieselbe durch den Sieg Napoleon's bei Wagram 1809 über den vergeblich auf Verstärkung harrenden Erzherzog-Karl mehr als ausgewogen, da sich Oesterreich jetzt zum Abschluss des Friedens gezwungen sah. Karl zog sich für immer in das Privatleben, zurück und starb 1847. d) Der Friede zu Schönbrunn 1809: Auch das polnische und das italienische Heer der Oesterreicher hatten nichts auszurichten vermocht. Daher schloss Kaiser Franz 1809 den Frieden zu Schönbrunn (Wien) und trat 1) Salzburg, Berchtesgaden und das Jnnviertel an Bayern, 2) Westgalizien an das Großherzogtum Warschau (Sachsen), 3) das Küstenland Jllyrien an Napoleon ab, welcher diesen Stat der illyrischen Provinzen unter Marmont als Gouverneur stellte. 4) Oesterreich musste nun ebenfalls dem Kontinentalsystem beitreten. Aufstand der Tiroler 1809: Die Tiroler, welche ungern bayrisch geworden waren, hatten sich gleich beim Beginne des Feldzuges in hochherziger Treue unter Andreas Hofer, Speckbacher und Haspinger für ihren Kaiser erhoben und nach ihrem Sieg am Jsel berge im April 1809 Innsbruck genommen und die Bayern aus dem Lande vertrieben. Im Frieden zu Schönbrunn war ihnen nun zwar gegen Niederlegung der Waffen Straflosigkeit zugesichert worden. Weil ihnen derselbe jedoch die verheißene Widervereinigung mit Oesterreich nicht brachte, so entstund ein neuer Aufstand. Jetzt erschien der Vizekönig Eugen mit ansehnlicheren Heeresmafsen und unterwarf die Tiroler. Hofer ward durch Verrat gefangen und im Januar 1810 zu Mantua erschossen. Tirol wurde geteilt: a) Der südliche Teil Tirol's kam an Italien; b) der südöstliche an Jllyrien, c) der nördliche blieb bei Bayern, das für das Verlorene mit der Markgraffchaft Bayreuth und mit Regensburg entschädigt wurde (1810).
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