Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Kursus 3 - S. 119

1880 - : Lauteborn
— 119 — den verschiedenen Landesteilen seines Königreiches einerlei Gesetze und traf überhaupt viele gute Bestimmungen in allen Zweigen der Staatsverwaltung. Um diese getroffenen Bestimmungen seinem Lande auch für die Zukunft zu sichern, verlieh er demselben am 26. Mai 1818 eine Verfassung oder Constitution, worin jedem Unterthan Freiheit des Gewissens und Gleichheit vor dem Gesetze zuerkannt wurde. Durch sie gelangte das bayerische Volk zu einer selbständigen Gemeindeverwaltung und erhielt Anteil an der Gesetzgebung und Besteuerung. König Maximilian gab seinem Volke die Constitution aus freiem Willen, ungezwungen und gerne, und das Volk empfing sie mit lautem Jubel. Diesen dem Volke durch die Verfassung zugesicherten Rechten stehen aber auch Pflichten gegenüber, die jeder Unterthan seinem Könige und Vaterlande schuldig ist. Auch sie sind in der Verfas-snngs-Urknnde enthalten und müssen von jedem Bayern, sobald er großjährig wird, vor seiner Obrigkeit feierlich beschworen werden. Diese Pflichten sind: Treue dem König, Gehorsam dem Gesetze und Beobachtung der Staatsverfassung. Ja, Maximilian Joseph war ein König „vom besten Herzen"; er war feinen Unterthanen ein liebender Vater, der nur 'im' Wohlthun sein höchstes Glück erblickte. Mit welch' rührender Inbrunst ihm aber auch sein Bayernvolk anhing, zeigte sich, als die Kunde von seinem am 13. Oktober 1825 erfolgten Hinscheiden durch das Land erscholl. Alles weinte um den geliebten Landesvater. Münchens Bürgerschaft hat ihm auf dem Max-Josephsplatze ein prachtvolles Denkmal errichtet. Max Josephs Nachfolger war sein Sohn Ludwig I. Mit dem Wahlspruche: „Gerecht und beharrlich!" bestieg er den bayerischen Thron. Er ließ es seine erste Sorge sein, durch Vereinfachung des Staatshaushaltes und weise Sparsamkeit die Lasten des Volkes zu mindern und die Staatsschuld zu verringern. Seine auf den Universitäten Landshut und Göttingen sich erworbene höhere Bildung, seine sich im Auslande gesammelten reichen Erfahrungen, sowie sein edles, für das Wohl seines ^Landes warm fühlendes Herz machten ihn zu einem der hervorragendsten Fürsten des Jahrhunderts.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer