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1. Griechische Heldensagen für die Jugend - S. 12

1881 - Kreuznach : Voigtländer
— 12 — darum umklammerte sie dem Tier das eine seiner Hörner mit der Hand und rief, angstvoll zurückschauend, ihre Freundinnen um Hilfe an. Vergebens: weiter nur und weiter entfernte sie sich von den andern Mädchen, und gerades Weges stürzte der Stier dem Meere zu. Am Uferrande, so hoffte sie, werde er doch stille stehen; aber nein, mit einem mächtigen Satz sprang er in die Flut und schwamm mit seiner Beute fort durch die Wellen, schnell und unaufhaltsam, wie ein seegewohntes Schiff, in dessen Segel der günstigste Fahrwind bläst. Bald ent- schwanden dem Blick der Geraubten die Ufer: an eine Rückkehr nach dem lieben Heimatsgestade durfte sie nicht mehr denken. Vor ihr breitete sich ungeheuer und unabsehbar das gewaltige Meer; aber kein Sturmhauch rührte seine Wogen, daß sie verderbendrohend auf- und niederzischteu: spiegelglatt lag die endlose Flüche in voller Ruhe, so daß kein Tropfen dem Königskinde die furchtsam emporgezogenen Fersen oder den Saum des purpurnen Gewandes netzte. Denn der Meergott Poseidon ebnete dem schwimmenden Zeus, seinem Bruder, den Weg durch die unermeßliche Salzflut. Er selbst, der stolze Beherrscher des Wellenreiches, fuhr auf seinem von windschnellen, goldmähnigen Rossen gezogenen Wagen dem göttlichen Bruder voraus; Scharen von Seetieren, aus der Tiefe emportauchend, umhüpften ihren Gebieter; seltsam gestaltete, halb menschenähnliche, halb fischartige Wunderwesen bliesen auf Muschel-
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