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1. Griechische Heldensagen für die Jugend - S. 13

1881 - Kreuznach : Voigtländer
— 13 — trompeten, und schlanke Meernymphen, von Delphinen getragen, schwebten in Reigen um die Jungfrau auf dem Stierrücken. Mit Staunen und Zagen erkannte jetzt Europa, daß es ein Gott sei, der sie der lieben Heimat ent- führt habe. „Wer bist du", fragte sie traurig, „der mich geraubt hat, und wohin trägst Lu mich, du Gott in Tiergestalt? Wahrlich, es ziemt den Göttern nicht, schwache Sterbliche durch grausamen Trug zu hintergehen. Ach, daß ich in dem trauten Vaterhause geblieben wäre! - Jetzt aber wertre ich, wenn nicht die tiefe See mich Arme verschlingt, wie eine Sklavin in ein fernes, fremdes Land hinweggeführt, aus d.em ich nimmer wieder heimkehren werde." „Kein Sklavenlos ist dir beschieden, du edles Königskind", erwiderte tröstend der Gott. „Siehe, ich bin Zeus, der Götterkönig, und habe dich zu meiner Gemahlin erwählt. Ein neues Geschlecht von sceptertragenden Königen und ruhmreichen Helden soll von dir ausgehen; der neue Weltteil, nach welchem ich dich aus deiner -Heimat in Asien geleite, wird von dir seinen Namen tragen." So suchte Zeus die zagende Europa zu beruhigen, und was er gesagt, ging in Erfüllung. Bald war der südlichste Teil des griechischen Landes, die Insel Kreta, erreicht, wo der Gott aus den Wellen stieg und seine Beute ans Ufer setzte. Alsbald legte er seine Stiergestalt ab, und vor den Augen der staunenden Jungfrau stand Zeus als ein herrlicher, königlicher
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