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1. Griechische Heldensagen für die Jugend - S. 65

1881 - Kreuznach : Voigtländer
— 65 — daß die Götter dir gnädig feien, so mnßt du sie verehren ; willst du, daß deine Freunde dich lieben, so mußt du den Freunden nützlich werden; strebst dn danach, von deinem Vaterlande geehrt zu werden, so mußt du ihm Dienste leisten. Sollen deine Felder dir Früchte tragen, so mußt du sie bebauen; sollen deine Herden gedeihen, so mußt bu sie pflegen. Willst du kriegen und siegen, so mußt du die Kriegskunst erlernen; soll dein Körper deinem Willen bienstbar fein, so mußt bu ihn bitrch Arbeit und Schweiß abhärten." Hier fiel ihr das Laster in die Rebe: „Siehst bu wohl, lieber Herakles, wie lang und beschwerlich der Weg ist, auf welchem biefes Weib bich zu Glück und Freube zu führen verspricht. Ich bagegen werbe bich auf dem leichtesten und kürzesten Pfabe zur Seligkeit leiten." „Zur Seligkeit?" erwiderte die Tugend, „nein, zu Schmach und Schande führet das Laster; verstoßen ist es von den Göttern und bei den Menschen verachtet. Ich aber habe mit den Göttern, habe mit allen guten Menschen Verkehr. Ich verbreite Glück im Haufe, förbere die Geschäfte des Friebeus, kämpfe ruhmreich im Kriege. Meine Freunbe sinb geehrt bei Jung und Alt, geachtet vom Vaterlanbe, geliebt von den Göttern. Und ist zuletzt des Lebens Ende gekommen, so liegen sie nicht in Vergessenheit begraben, sondern leben, von der Nachwelt gepriesen und gefeiert, im Gedächtnis aller Zeiten. Zu solchem Leben entschließe dich, lieber Herakles, und die höchste Seligkeit ist dir befchieden." Andrä, Griechische Heldensagen. 5
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