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1. Griechische Heldensagen für die Jugend - S. 76

1881 - Kreuznach : Voigtländer
— 76 — Pholos, um dort auszuruhen. Pholos nahm ihn gastfreundlich auf und setzte ihm gebratenes Fleisch vor, während seine eigene Mahlzeit nach Kentaurensitte in rohem Fleische bestand. Aber Herakles hätte zu dem guten Essen auch gerne guten Wein getrunken, er meinte, beides gehöre zusammen, wenn er gut schlafen sollte. „Ja", sagte Pholos, „da hast du ganz recht; wir Kentauren sind ja auch große Liebhaber des Weines, und ich habe ein Faß vom allerbesten in meinem Keller, ein Geschenk des Weiugottes Dionysos; aber das gehört uns allen gemeinschaftlich zu und darf nur angezapft werden, wenn wir hier in der Höhle zusammenkommen und mit einander schmausen. Auf Gastfreunde nehmen die Kentauren im Zorne keine Rücksicht: sie würden dich sicherlich tot schlagen, wenn sie dich hier beim Weine träfen." „O, mir ist gar nicht bange," erwiderte Herakles; laß mich nur das Faß öffnen, denn ich habe ganz erstaunlichen Durst. Dich aber werde ich gegen jeden dir drohenden Angriff verteidigen." So zapfte er sich denn einen tüchtigen Humpen voll Wein und schlürfte mit großem Behagen den köstlichen Trank, der, wie es des starken, feinen Weines Art ist, einen wunderlieblichen Wohlgeruch aushauchte. Das rochen die umwohnenden Kentauren, deren Nasen für den süßen Duft des Weines ebenso empfänglich waren, wie ihre Kehlen in unauslöschlicher Begier nach dem herzerfreuenden Getränke lechzten. Alsbald raunten sie von allen Seiten auf die Höhle des Pholos zu, brachen Fels-
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