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1. Griechische Heldensagen für die Jugend - S. 79

1881 - Kreuznach : Voigtländer
— 79 — schien auch über jede menschliche Kraft weit hinauszugehen. Denn Augias, der reichste König in ganz Griechenland/ des Enrysthens Gastfreund, hatte in einem ungeheuren Stalle nicht weniger denn dreitausend Rinder stehen. Wahres Prachtvieh war darunter: dreihundert Stiere mit schneeweißen Füßen, zweihundert purpurrote, zwölf weiß wie Schwäne, einer, der wie ein Stern glänzte. Von dieser ganzen großen Herde war der Mist seit vielen Jahren in dem Stalle liegen geblieben. Nun kam Herakles daher gewandert, besah sich alles genau und trat dann vor den König Angias. „Höre", sprach er zu ihm, „deine schönen Rinder sind doch recht unsauber gebettet, und ihr schmutziger Stall ist ein gar häßlicher Nachbar deiner stolzen Königsburg. Du weißt wahrhaftig nicht mehr, wie lieblich die Rosen duften, die in deinen Gärten blühen, und wie erquicklich die frische Luft ist, die von den Bergen herabweht; denn die Pesthauche aus dem Stalle verschlingen das alles. Ich wäre wohl der Mann dazu, diesem Mißstande abzuhelfen und deiner Lunge wieder gesunde Luft zuzuführen, deinen Tieren aber eine reinliche Lagerstätte zu verschaffen: man kennt ja vor Schmntz kaum mehr die Farbe der Rinder, sonderlich der weißen und der roten, auf die du doch stolz bist. Freilich ist's ein mühselig und ungeheuerlich Werk, das ich dir verspreche; aber wenn du mir den zehnten Teil deiner Herde als Lohn überlassen willst, so werbe ich in einem einzigen Tage den Stall von allem Miste säubern."
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