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1. Griechische Heldensagen für die Jugend - S. 100

1881 - Kreuznach : Voigtländer
— 100 — gerechten König liebten, so fand sich doch keiner, der für ihn das Leben hingeben wollte. Selbst sein greiser Vater und seine hochbetagte Mutter konnten sich nicht entschließen, die kurze Frist, welche ihnen noch auf der Erde zuzubringen vergönnt war, der Erhaltung des Sohnes zu opfern. Nur seine treue Gemahlin, die tugendreiche Alkestis, so schwer es ihrer Jugend fallen mußte, dem holden Sonnenlichte zu entsagen und die fröhlich heranblühenden Kinder, welche sie umgaben, mutterlos zurückzulassen, schätzte des Gatten Leben höher als das eigene. „Ich bin zum Tode bereit, damit er für seine Kinder und für sein Reich weiter lebe," so erklärte sie festen Sinnes, und keine Abmahnung erschütterte ihren heldenmütigen Entschluß. Als dann der entscheidende Tag kam, an dem sie sterben sollte, schmückte sie sich als ein dem Tode geweihtes Opfer mit festlichem Gewände, betete fromm zu den Göttern und schied, von dem wehklagenden Gatten und den weinenden Kindern umringt, unter herzlichen Segenswünschen für die geliebten Ihrigen aus dem Leben. Eben war Alkestis gestorben, da betrat Herakles, auf einer seiner Wanderfahrten begriffen, das Haus des Königs. Admetos suchte ihm sein tiefes Leid um die verlorene Gattin zu verbergen und nahm den edlen Helden liebreich auf: nie hatte er ja einen viel geringeren Fremden ungastlich von seiner Thüre gewiesen. Aber die Trauerkleider aller Hausgenossen machten den Herakles doch betroffen, und ein Diener des Königs,
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