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1. Griechische Heldensagen für die Jugend - S. 200

1881 - Kreuznach : Voigtländer
— 200 — Jüngling! Wenn du dorthin zurückwanderst, so wirst du deinen Vater ermorden und deine Mutter heiraten." Ödipus schauderte, als er diesen Götterspruch vernahm. Er konnte bei dem Gebote, seine Heimat zu meiden, nur an Korinth denken, das er für seine Geburtsstadt hielt; mit den Worten: „Vater" und „Mutter" konnten, wie er meinte, nur Polybos und dessen Gemahlin bezeichnet sein, die ihn ja stets ihren Sohn genannt und als Sohn behandelt hatten. Und an diesen liebreichen. Eltern sollte er sich bei der Rückkehr in die Heimat so unerhört versündigen? Nein; er beschloß, so schwer es ihn ankam, seine Vaterstadt Korinth und die teuern Eltern nimmer wiederzusehen, damit nicht die furchtbare Gewalt des Verhängnisses ihn zu solch entsetzlichen Freveln fortreißen möchte. Düsteren Sinnes verließ er Delphi; wohin sollte er sich wenden? Er schlug — warum? wußte er selber nicht — den Weg nach Theben ein. Da kam ihm in einer engen Gebirgsschlucht, durch welche die Straße führte, ein Wagen entgegen, auf welchem ein fremder, älterer Mann mit einigen Dienern saß. Der Wagenlenker drängte den Fußwanderer, der in dem schmalen Hohlwege kaum ausweichen konnte, ungestüm auf die Seite, worauf Ödipus, jähzornig, wie er war, mit seinem Stocke auf ihn losschlug. Nun ergriff der Herr des Wagens den Stachelstab, mit dem man die Pferde anzutreiben pflegte, und hieb dem Ödipus zweimal über den Kopf. Das war dem feurigen
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