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1. Griechische Heldensagen für die Jugend - S. 213

1881 - Kreuznach : Voigtländer
— 213 — teuren Vater in die Verbannung begleiten; doch er ließ Js mene, die jüngere, in Theben zurück, damit sie sein bitteres Los nicht teile. Die ältere Tochter aber, die fromme Antigone, konnte sich von ihm nicht trennen. Als treue Führerin und Pflegerin wanderte sie -mit dem Blinden unter Regenschauern und Sonnenglut durch Wälder und Einöden, erleichterte ihm durch Unterstützung seiner Schritte und liebreiches Geplauder die Beschwerden des Weges und klopfte für ihn bei den Wohnungen der Menschen an, um die Herzen dem Mitleid zu öffnen. Freilich war es manchmal nur ein dürftiges Almosen, das ihr gereicht wurde; aber sie selbst bedurfte wenig und dachte nur daran, daß der blinde Vater sich sättige; auch Ödipus wurde nach und nach ruhiger und genügsamer : die treueste Tochterliebe milderte ja sein Leiden und goß Trost und Erquickung in sein gramerfülltes Herz. So schweiften die beiden lange auf mühseliger Irrfahrt umher. Da kamen sie eines Tages nach anstrengender Wanderung in eine anmutige Gegend unweit der Stadt Athen; deutlich sah Antigone in geringer Entfernung die Türme der Stabtburg aufragen. Der Ort selbst, den sie erreicht hatten, hieß Kolönos. Es war ein Hügel, der über wohlbewässerten Fluren und blumenreichen Wiesen sanft emporstieg; oben lag ein schattenreicher Hain von Oliven- und Lorbeerbäumen; üppige Weinreben rankten sich um ihr Geäst, und aus den bichtbelanbten Zweigen
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