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1. Griechische Heldensagen für die Jugend - S. 231

1881 - Kreuznach : Voigtländer
Diese Worte waren nicht dazu angethan, den harten Sinn des Königs Kreon zu mildern. Daß die stolze Jungfrau ihre That nicht bereute, daß sie, die kecke Übertreterin seines Gebots, ihn nicht um Vergebung anflehte, das verdroß ihn nur um so heftiger. „Sie rühmt sich ihres Ungehorsams noch, die Trotzige!" rief er unwillig aus. „Wahrlich, ist sie auch meiner Schwester Kind und meines Sohnes Braut, so soll sie doch dem allerschlimmsten Lose nicht entgehen. Hat sie sich doch des ruchlosen Frevlers gegen das Vaterland, des hassenswerten Polyneikes, angenommen und ihn dem wackern Eteokles gleichgeachtet, der die Vaterstadt verteidigte." „Sie sind beide meine Brüder," versetzte Antigone, „und der Tod versöhnt den Haß. Nicht mitzu-hassen, mitzulieben bin ich da." „Nun, so gehe denn in die Unterwelt hinab," höhnte Kreon, „und liebe da drunten deine Toten, wenn du lieben mußt. Hier aber darf, so lauge ich lebe, kein Weib sich meinem Willen widersetzen." Und er ließ durch seine Diener die Jungfrau zu strengem Gewahrsam in das Innere des Palastes abführen. Jetzt trat Kreons Sohn H ä m o n, Antigones Verlobter, vor den Vater und legte mit ebenso bescheidenen als dringenden Worten Fürbitte ein für seine bedrohte Braut. „Ach, Vater," sprach er, „die ganze Stadt beklagt im Geheimen das Geschick der königlichen Jungfrau, die für die herrlichste Liebesthat so schmachvollen Tod erleiden soll. Höre doch auf
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