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1. Griechische Heldensagen für die Jugend - S. 395

1881 - Kreuznach : Voigtländer
— 395 — Der Mensch nannte sich Sinon; er wurde unter lebhaftem Geschrei des neugierigen Haufens näher geführt, und alle umdrängten ihn voll Eifers zu hörenr was er über die letzten Vorgänge im Lager der Griechen und über die Bedeutung des Riesenpferdes aussagen werde. So hatte es der Arglistige gewollt, so war alles mit Odysseus verabredet. Freiwillig war Sinon zurückgeblieben, freiwillig hatte er sich gefangen nehmen taffen, um durch Lug und Betrug die Tro-janer ins Verderben zu stürzen. Flehend die Arme ausstreckend, rief er mit zitternder Stimme: „Wehe mir, welches Land, welches Meer nimmt mich jetzt rettend ans, mich, den die Griechen ausgestoßen haben, den die Trojaner als Feind niederhauen werden?" Man sprach ihm Mut ein und versicherte ihn seines Lebens, wenn er frei heraus die Wahrheit sage. Da schien der Verzagte sich endlich ein Herz zu fassen und sprach: „So werde ich nichts vor euch verhehlen, die ihr mir, dem Griechen, so großmütig das Leben geschenkt habt; die Wahrheit geht mir ja über alles. Höret denn: meine Feindschaft mit Odysseus, dem Erzbösewicht, ist es, die mich ins Unglück gestürzt hat. Ich habe mir seinen Haß dadurch zugezogen, daß ich seine schmählichen Tücken und Betrügereien stets furchtlos und frei vor allen Leuten getadelt habe. Soll ich euch seine argen Streiche erst herzählen? O, ihr selbst kennet ja manchen derselben. Eben erst hat euch der Tempelräuber mitten in der Nacht euer Palladium gestohlen. Doch
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