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1. Geschichte von Alzey und Umgegend - S. 23

1900 - Hannover [u.a.] : Meyer (Gustav Prior)
— 23 — 15. Die Klöster in Alzeys nächster Umgebung. 1. Verhältnismäßig zahlreich, wie in Alzey selbst, waren auch die Klöster in der nächsten Umgebung der Stadt. Zwischen Alzey und Dantenheim, zu beiden Seiten der Chaussee, standen zwei Frauenklöster des Cistercienserordens, zur Rechten das Heilig-Geistkloster, zur Linken, zwischen dem Dautenheimer und dem Framersheimer Weg, das St. Johanniskloster. Zwei Birnbäume, welche dort allein ans freiem Felde stehen, stammen noch aus dem Garten dieses Klosters. Jene Klöster waren im Besitze verschiedener Vermächtnisse, und ihre Äcker waren zehntfrei; außerdem besaßen sie noch Einkünfte und Zehnten aus umliegenden Gemeinden. Im Jahre 1808 wurden die letzten Reste der Klostergebände abgebrochen und die Brunnen zugeschüttet. Das Kloster Himmelgarten, ebenfalls ein Frauenkloster des Cistercienserordens, stand nördlich des Mauchenheimer Weges vor dem Bahndamme. Vor mehreren Jahren wurden dort Grundmauern bloßgelegt, die aller Wahrscheinlichkeit einer Kirche angehörten, und heute noch trägt das dortige Gebiet den Namen „Himmeläcker". Unter den Vermächtnissen, welche zu Gunsten des Klosters gestiftet waren, bestimmte eines, daß das Kloster gegen empfangene Güter wöchentlich zwei Malter Korn in die Mühle an der Spießpforte, die Stadtmühle, liefern müsse, wo solches gemahlen werden sollte. In dem nebenan gelegenen Backhaufe wurde aus dem Mehle Brot gebacken, und dieses wurde dann von zwei Kirchenmeistern der St. Georgskirche unter die Armen verteilt. Aus der Bestimmung ersieht man, daß damals schon die Müller „moltern", d. h. einen gewissen Mehlanteil zurückbehalten durften. Die Bäcker waren gehalten, aus den zwei Malter Mehl 80 Brote herzustellen. — Das Kloster Himmelgarten ging schon vor der Reformationszeit ein, nachdem die Zahl der Nonnen auf drei zurückgegangen war. — Die Nonnen des Augustiuerordeus bewohnten das Kloster Klingen. Über dies Kloster find uns nur wenige Nachrichten erhalten geblieben, nicht einmal feine Lage läßt sich mit Sicherheit angeben. Vermutlich lag es außerhalb der Stadt auf der Südfeite der Weinheimer Landstraße zwischen Bahndamm und Kreishaushaltungsschule an der Stelle, wo jetzt die Flur „in der Klinge" sich befindet. 2. In der Gemarkung Dantenheim, an dem von Dautenheim nach Esselborn führenden Wege, ganz in der Nähe der oberen Weittaster Mühle, deren Name allein noch an jenes spurlos verschwundene Kloster erinnert, lag das Kloster Weidas oder Weideß, auch Marienfron genannt. Es wurde im zwölften Jahrhundert gegründet und war von Nonnen des Cistercienserordens bewohnt. Zur Vermehrung seiner Einfünfte erhielt es durch Wernher, Truchseß von Alzey, und Wolfram von Löwenstein das Patronatsrecht über die Kirche zu Heppenheim mit allen dazugehörigen Gefällen. Im Jahre 1563 wurde das Kloster eingezogen. Das Steinwerk feiner Kirche wurde zum Neubau des Rathauses zu Alzey verwandt, zu dem im Jahre 1586 der Grundstein gelegt wurde. 1887 trug man die letzten geringen Überreste der Klosterkirche
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