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1. Geschichte von Alzey und Umgegend - S. 43

1900 - Hannover [u.a.] : Meyer (Gustav Prior)
— 43 — übernommen wurde, erhalten Mädchen wohlhabender Familien eine ihrem Stande angemessene Bildung. Die meisten katholischen Mädchen besuchen indessen die seit 1874 bestehende, von zwei Ordensschwestern unter Aussicht des katholischen Geistlichen stehende katholische Privatmüdchen-schule. Die Volksschule sucht Knaben und Mädchen diejenigen Kenntnisse und Fertigkeiten zu gewähren, deren jedermann bedarf, wenn er als Erwachsener ein nützliches und brauchbares Glied der menschlichen Gesellschaft werden will. Durch Einrichtung eines Schnlbades fördert die Stadt die Gesundheit der Heranwachsenden Geschlechter. 2. Groß ist auch die Zahl derjenigen Schulen, welche für die der Volksschule bereits entwachsene männliche und weibliche Jugend errichtet sind. Für die Knaben besteht eine allgemeine Fortbildungsschule, deren fünf Klaffen nach dem Berufe der Schüler in der Art gebildet sind, daß stets verwandte Berufsarten in einer Klasse vereinigt werden. Handwerkslehrlingen, die sich eine erweiterte Bildung aneignen wollen, steht die im November 1898 gegründete Gewerbeschule offen; für Ausbildung im Zeichnen allein dient die Sonntagszeichenschule. Junge Landwirte suchen sich durch zweijährigen Besuch der landwirtschaftlichen Winterschule für ihren Beruf allseitig und gründlich vorzubereiten, eine Kreishaushaltungsschule ist bestrebt, heranwachsende junge Mädchen zur Führung eines bürgerlichen Haushaltes zu befähigen, und für solche Mädchen, denen infolge eines Dienstverhältnisses oder weil sie im Elternhause unentbehrlich sind, nur wenig Zeit zur Ausbildung in den weiblichen Handarbeiten zu Gebote steht, ist eine Fortbildungsschule für Mädchen errichtet, in welcher nur an einigen Wochentagen des Nachmittags Unterricht erteilt wird. 3. Der Volksbildungsverein veranstaltet öffentliche Vorträge während des Winterhalbjahres und leiht unentgeltlich gute Bücher aus. Der „Männer- und Damengesangverein" pflegt durch gute Aufführung größerer und kleinerer Tonwerke alter und neuer Meister den musikalischen Sinn der hiesigen Bewohner. 32. Pflege des Wohlthatigkeitssmnes in Alzey. 1. Der Wohlthätigkeitssinn der Alzeyer Bevölkerung wird in erster Linie durch den Frauenverein gepflegt, der bedürftigen und würdigen Armen Unterstützungen in Form von Geldspenden, außerdem Nahrung, Kleidung und Kohlen zuweist. Für die Kinder derjenigen Bevölkerungskreise, denen ihre wirtschaftliche Lage nicht die Möglichkeit giebt, ihre Kinder im vorschulpflichtigen Alter in ausreichendem Maße zu überwachen, weil die Mutter gezwungen ist, mitzuverdienen und darum einen großen Teil des Tages außerhalb des Hauses zubringen muß, wurde bereits 1865 eine Kinderbewahranstalt errichtet; sie war bis zum Jahre 1889 Privatanstalt und wurde in diesem Jahre von der Stadt übernommen Ein hochherziger Gönner dieser Anstalt, der frühere Reichstagsabgeordnete Ludwig Bamberger, hat sie mit einer Schenkung von 20 000 Mk. bedacht. 4
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