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1. Geschichte von Mainz und Umgegend - S. 53

1898 - Hannover [u.a.] : Meyer (Gustav Prior)
— 53 — mahnte in der Kirchenordnung von 1615 der Erzbischof Schweikard „alle Pfarrer, Altaristen und Schultheißen", die Jugend zur fleißigen Erlernung des Katechismus anzuhalten. Zur Zeit des dreißigjährigen Krieges machte sich^der ehrwürdige Dechant Bartholomäus Holzhäuser um das Mainzer Schulwesen sehr verdient; derselbe wurde vom Kurfürsten Johann Philipp von Schönborn 1655 nach Mainz berufen. Er verlangte, daß in den Schulen außer der Religionslehre auch Lesen und Schreiben gelehrt würde, zugleich sprach er die Erwartung aus, daß die Pfarrer ihre Pfctrrcmgehörigen für die Schule interessieren und deren Nutzen und Notwendigkeit der Bevölkerung zum Bewußtsein bringen mögen. Von besonderer Wichtigkeit waren die „Kirchenordnungen" für die Mainzer Pfarrschulen, die Erzbischof Johann Philipp im Jahre 1670 erließ. Um das Jahr 1750 bestanden in der Stadt Mainz „ausschließlich der hohen Domschule" sieben Pfarreischulen ; es waren dies die Pfarrschulen von Sankt Ignaz, Emmeran, Christoph, Quintin, Stephan, Liebfrauen und die auf dem Jakobsberge. 29. Schicksale der Sladt Main; wahrend des dreißigjährigen Krieges. 1. Nachdem Markgraf Albrecht von Brandenburg-Kulmbach unsere Stadt mit seinen wilden Scharen wieder verlassen hatte, wurde der Blick von neuem auf die Befestigungswerke gelenkt. Der Kurfürst Schweikard von Kronenberg ließ verschiedene Teile der Festung neu herrichten, im Jahre 1620 legte er den Gründ zu der Citadelle „Schweikardsburg", wie sie damals genannt wurde. Man befürchtete, daß eine Zeit kommen könne, in welcher mächtige Feinde vor der Stadt erscheinen würden. Diese Befürchtungen verwirklichten sich nur zu bald. Kaum waren die Arbeiten im Gange, so schwärmten schon die verwegenen Söldner Ernst von Mansfelds um die Stadt; auch spanische Truppen erschienen; ebenso machten die Wallenstein'schen Werber die Umgegend unsicher. Als die Citadelle vollendet war, fiel sie in die Hände des Schwedenkönigs Gustav Adolf. 2. Die Nachricht von Gustav Adolfs Rheinübergang und der Eroberung Oppenheims durch die Schweden verbreitete unbeschreiblichen Schrecken in Mainz. In größter Eile flüchtete sich ein großer Teil der Bewohner aus der Stadt; die zurückgebliebenen verbesserten die Verteidigungswerke und bereiteten sich, so gut es ging, zum Widerstände vor. Am 19. Dezember 1631 erschien Gustav Adolf vor Mainz. Tags darauf ließ er die Stadt zur Übergabe auffordern; sie wurde abgelehnt. Nun begann der Angriff, und schon nach drei Tagen mußte sich Mainz ergeben. Gustav Adolf nahm seinen Sitz in der neu aufgebauten „Martinsburg". Die Bürgerschaft mußte 80000 Reichsthaler an die Sieger bezahlen. Da es nicht möglich war, diese Summe sofort herbeizuschaffen, verfiel die Stadt den Siegern nach da-
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