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1. Geschichte von Mainz und Umgegend - S. 61

1898 - Hannover [u.a.] : Meyer (Gustav Prior)
— 61 — achten bis zum vierzehnten Lebensjahre zu unterrichten. Unterrichtsgegenstände der Trivialschulen waren: Lesen, Schreiben und Religion. Die Realschulen unterrichteten ihre Schüler in Rechtschreiben, Briesschreiben, Rechnen, Naturlehre, Natur- und Kunstgeschichte, in der Meßkunst, Baukunst, in der guten Stadtwirtschaft, Weltgeschichte, Geschichte des Vaterlandes und Erdbeschreibung. Die erste Pfarrei, in welcher die neue Einteilung in Trivial- und Realschule zur Durchführung kam, war die von Sankt Quintin. 1774 wurden auch die Schulen von Sankt Ignaz, Emmeran und Christoph nach dem neuen Plane umgewandelt. Nachdem die Pfarreischulen umgestaltet waren, begannen die Beratungen über die Neueinrichtung der Mittelschulen. Bereits am 30. Oktober 1773 konnte das neue „Gymnasium Emmeriziauum" eröffnet werden. Die wichtigste Änderung im Lehrplan des Gymnasiums war die, daß den neueren Sprachen und den Realien eine weitgehendere Berücksichtigung zu teil wurde. 3. Damit die Lehrer ihre ganze Kraft der Schule widmen konnten, wurden die kirchlichen Dienste von dem Schulamte getrennt. In allen Pfarreien gelangten besondere Personen zur Anstellung, die dem Pfarrer in den erforderlichen Verrichtungen zu Gebote stehen, sich nur mit dem Glockendienste beschäftigen, mit der Schule und dem Unterrichte aber gar keine Verbindung haben sollten. Ferner wurde dafür gesorgt, daß die Gehalte der Lehrer erhöht und der einzelne Lehrer nicht mehr als hundert Schüler zu unterrichten hatte. Die Winkelschulen wurden aufgehoben und die allgemeine Schulpflicht eingeführt, für die Knaben im Jahre 1775, für die Mädchen 1780. — Die Schul-kommission begnügte sich aber nicht mit diesen Anordnungen; sie veröffentlichte auch umfangreiche Schriften, welche über die Uuterrichts-weise und andere wichtigen Dinge Anweisung gaben. Diese Schriften erregten wegen ihrer Gediegenheit weit und breit Aufsehen. Die Mainzer Schuleiurichtuugen wurden auch in anderen Staaten nachgeahmt. 33. Main; wird eine franko fi sche Stadt. 1792. 1. Als infolge der Revolution viele Mitglieder der königlichen Familie und der altadeligen Geschlechter aus Frankreich auswanderten, ließen sich manche derselben in Mainz nieder. Diese französischen Emigranten wurden hier aufs glänzendste empfangen, sogar die Kanonen donnerten zu ihrer Begrüßung. Am 19. Juli 1792 fand in dem kurfürstlichen Lustgarten „Favorite", der' heutigen „Neuen Anlage" ihretwegen eine glänzende Versammlung statt. Der deutsche Kaiser, der König von Preußen, der König von Neapel, viele andere Fürsten, Prinzen, Minister und Prälaten waren dabei anwesend. Das Resultat der Besprechung war, daß ein Reichskrieg gegen Frankreich beschlossen wurde; auch das Manifest des Herzogs von
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