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1. Leitfaden zur Geschichte des deutschen Volkes - S. 54

1915 - Berlin : Vahlen
54 Interregnum. Zersetzung des Reiches. Rudolf von Habsburg. §§ 63.64. J_u_ . > . ». -J kleiner Einzelgewalten. Da waren nach den schon erwählten Kurfürsten zunächst die Herzöge, d- h. Herren über größere Gebiete, die aber an die früheren Stammesherzöge nur durch ihren Namen erinnern. Da waren zahlreiche Grafen, Landgrafen, Markgrafen, Pfalzgrafen, Fürsten, von denen die mächtigsten nach dem Titel eines Herzogs strebten und ihn allmählich auch errangen, ferner freie Relchsritter, die auf ihren oft sehr kleinen Gebieten nur den Kaiser als Herrn über sich anerkannten. Zu diesen kamen die Reichsstädte, damals schon über 60, die ebenfalls ihre eigene ^gierung hatten, und endlich die geistlichen Herren, die Erzbischöfe, Bischöfe, Äbte, Ordensmeister. Sie alle nahmen, so gering auch ihre Lande (Territorien) sein mochten, das Fehde-recht in Anspruch, das oft nur der Vorwand zu räuberischen Einfällen ins Nachbargebiet war. So herrschte in Deutschland arge Verwirrung. Das Rittertum "'war entartet (vgl. § 73), und immer mehr Ritter begannen vom ^Stegr,eif" zu leben. Wohl straften wackere Landesfürsten, mächtige tsfabtto'ser auch — nach dem Ende des Interregnums — tüchtige Könige solche Raubritter mit dem Strang auf den Trümmern ihrer gebrochenen Festen; aber immer wieder wandte sich der heruntergekommene Adel dieser letzten Erwerbsquelle zu. Nicht wenige waren mit der allgemeinen Verwirrung ganz zufrieden, und manches Fürstenhaus und viele Städte sind damals zu Macht und Ansehen gelangt. Die Könige und Kaiser, die von nun an regierten, taten fürs Reich meist nur wenig, suchten sich vielmehr vor allem eine Hausmacht zu gründen oder die, die sie schon hatten, zu festigen und zu stärken, um, wenn nicht als Kaiser, so doch als Territorialfürsten für sich und ihre Nachkommen Ansehen zu gewinnen; auch konnten sie ja nur im Besitze einer starken Hausmacht darauf rechnen, die steigende Macht der anderen Fürsten niederzuhalten. A. Nu-olf von Hamburg*) und seine ersten Nachfolger. 1273-1308. § 64. Rudolf von Habsburg. 1273-1291. Als die Kurfürsten nach dem Tode Richards von Cornwallis in Frankfurt 1273 zusammentraten, waren sie darüber einig, daß der neue König ein Deutscher sein müsse. Auf Betreiben des Hohenzollern Friedrich Iii., Burggrafen von Nürnberg, und des Erzbischofs von Mainz wählten sie dann den 1273—1291.Grafen Rudolf von Habsburg, dessen Besitzungen an der Aare in der *) 1. Rudolf I. von Habsburg, f 1291. 2. Albrecht I., + 1308. Rudolf. (3) Friedrich d. Schöne, Leopold. Johann Parricida. t 1330.
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