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1. Leitfaden zur Geschichte des deutschen Volkes - S. 69

1915 - Berlin : Vahlen
Das Haus Habsburg als ß9 Wohl sind unter Maximilian I., einem vielseitig^^-hochbegabten und 1493—1519. liebenswürdigen, kühnen und ritterlichen, aber auch unstäten und oft unzuverlässigen Herrscher, der 1493 seinem Vater in der Regierung folgte, Reformen an der deutschen Reichsverfassung vorgenommen worden: ein ewiger Landfriede ward verkündet und im Reichskammergericht ein oberster Gerichtshof geschaffen; ferner wurde ein Reichsregiment (ein ständiger Ausschuß zur Mitregierung des Reiches) gebildet und die Erhebung einer allgemeinen Reichs st euer (des gemeinen Pfennigs) beschlossen — aber nicht dem Kaiser verdankte das Reich diesen Anlauf zur Besserung der verrotteten Zustände, sondern den Kurfürsten. Maximilian sah in den meisten dieser Neuerungen nur Versuche, seine Macht im Reiche zu schmälern, und strebte danach, sie wieder zu beseitigen. So bestand denn das Reichsregiment nur ganz kurze Zeit, auch von der Erhebung der Reichssteuer mußte man bald wieder absehen, und der ebenfalls noch unter Maximilian gefaßte Beschluß, zur besseren Durchführung des Landfriedens das Reich in zehn Kreise einzuteilen, wurde erst unter seinem Nachfolger ausgeführt. 2. Aber je weniger der Kaiser in Deutschland ausrichten konnte — nicht einmal die tatsächliche Loslösung der Schweizer vom Reiche vermochte er zu hindern — um so stolzer gestalteten sich die Aussichten auf die Erweiterung der habsburgischen Hausmacht.*) Maximilians einziger Sohn von Maria von Burgund war Erzherzog Philipp, der die burgundischen Länder erbte. Er vermählte sich mit Johanna, der Tochter Ferdinands des Katholischen von Aragonien und Zsabellas von Kastilien. Auf den ältesten Sohn dieses Paares, Karl, vererbten sich väterlicherseits die burgundischen Lande, mütterlicherseits die spanische Krone, zu der damals auch die von Neapel und Sizilien gehörte, sowie die Herrschaft der durch Kolumbus gerade damals (1492) entdeckten und für Spanien in Besitz genommenen Neuen Welt. Der jüngere Enkel Maximilians, Ferdinand, war mit Anna, der Tochter des Königs von Ungarn und Böhmen, vermählt, während sich deren Bruder, König Ludwig, mit Maria, Ferdinands und Karls Schwester, verheiratete. Ludwigs Ehe blieb kinderlos, und als er 1526 bei Mohacz gegen die Türken gefallen war, gingen Ungarn und Böhmen an y *) 1. Friedrich Iii., -j- 1493. 2. Maximilian I., + 1519. v Gem.: Maria v. Burgund. >- ^ Philipp. Gem.: Johanna v. Spanien. 3. ßarl (I.) V., t 1558 . 4. Ferdinand I., f 1564. Maria. Gem.: Anna v. Ungarn. Gem.: Ludwig v. Ungarn.
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