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1. Leitfaden zur Geschichte des deutschen Volkes - S. 142

1915 - Berlin : Vahlen
142 Rheinbund. Ende des alten deutschen Reichs. Jena. §§ 194—196. gewachsen, und Napoleon hielt ihn mit leichter Mühe hin, bis er den glänzenden Sieg von Austerlitz (§ 192) erfochten hatte. Nun mußte sich Haugwitz zu einem Vertrage bequemen, durch den Preußen für die Abtretung von Ansbach und Kleve Hannover erhielt; dadurch geriet es aber natürlich in Feindschaft mit England. § 195. Der Rheinbund. Das Ende des alten deutschen Reichs. 1806.Jetzt bildete Napoleon den Rheinbund, dessen Protektorat er übernahm! Der Bund bestand aus den zu Königreichen erhobenen Staaten Bayern und Württemberg, den Großherzogtümern Baden, Hessen-Darmstadt, Berg und einzelnen kleineren rheinischen Gebieten. Franz Ii., der schon zwei Jahre vorher den Titel eines Kaisers von Österreich 1806. angenommen hatte, legte die römische Kaiserkrone nieder, und so löste sich das letzte schwache Band, das Deutschland zusammenhielt. Wieder verloren über 70 kleine Fürsten und Grafen, dazu die Reichsritter und die drei süddeutschen Reichsstädte ihre Reichsunmittelbarkelt (vergl. § 190, 2), ihr Gebiet kam an die Fürsten des Rheinbunds. Durch diesen beherrschte Napoleon den einen Teil von Deutschland und bedrohte den anderen; er riet Preußen, das sich deshalb beklagte, einen norddeutschen Bund zu bilden, bekämpfte diesen Plan dann aber selbst bei den einzelnen Höfen. 2a, als sich um diese Zeit nach dem Tode des jüngeren Pitt, der als englischer Minister Napoleons beharrlichster Gegner gewesen war, dem Kaiser die Aussicht bot, mit England, seinem gefährlichsten Feinde, Frieden zu schließen, trug er kein Bedenken, diesem das an Preußen abgetretene Hannover wieder anzubieten. Ferner verleibte fein Schwager Murat feinem Großherzogtum Berg widerrechtlich preußische Gebiete ein. Kurz, Preußen wurde geflissentlich durch allerlei Mißachtung zum Kriege gereizt' bis dem stolzen Heere und Volke und zuletzt selbst Friedrich Wilhelm Iii. das Maß voll erschien. §196. Zena und Auerstedt. 1806. Als im Oktober 1806 die Kriegserklärung ausgesprochen wurde, stand das preußische Heer unter dem Oberbefehl des Herzogs Kart Wilhelm Ferdinand von Braunschweig in Thüringen; Napoleons Armee, an sich schon der preußischen an Zahl überlegen und dann noch durch Rheinbundstruppen verstärkt, schickte sich an, vom Main her über den Thüringer Wald ins Saaletal vorzudringen. Hier bei Saalfeld erlag die preußische Vorhut unter dem hochbegabten, aber zügellosen Prinzen Ludwig (Louis Ferdinand), einem Vetter Friedrich Wilhelms Ii., dem übermächtigen Feinde. Der Prinz selbst fiel. Nun rückte Napoleons Heer die Saale hinunter auf Jena, wo der preußische General Hohenlohe stand. Auf die Kunde, daß der Kaiser seine Marschälle über Gera hinaus im Rücken der Preußen bereits auf Naumburg vorrücken lasse, hatten diese beschlossen, die französische Armee hinter der Unstrut zu erwarten, und Hohenlohe hatte schon Befehl, sich
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